Die Außenminister der langjährigen Rivalen im Nahen Osten, Saudi-Arabien und Iran, trafen sich am Donnerstag in Peking und setzten einen weiteren Schritt in Richtung Versöhnung. Damit endet die siebenjährige Eiszeit zwischen den beiden Staaten. Das Treffen fand einen Monat nach der Vereinbarung der beiden Länder, die diplomatischen Beziehungen wieder aufzunehmen und die Botschaften bis Mai wieder zu öffnen, statt.
Die Annäherung zwischen Teheran und Riad erfolgte durch Vermittlung Chinas. Damit haben die Chinesen einen wichtigen diplomatischen Sieg errungen, da die arabischen Golfstaaten den Eindruck haben, dass sich die USA langsam aus dem Nahen Osten zurückziehen. Die Einigung kam auch zu einem Zeitpunkt, an dem Iraner und Saudis versuchen, den langen Krieg im Jemen zu beenden, in dem sowohl Iran als auch Saudi-Arabien tief verstrickt sind. Peking wertete die Annäherung der beiden Rivalen in Nahost als Bestätigung seiner Balancepolitik in der Region, die im Gegensatz zur US-Politik nicht darauf abzielt, den Konflikt zwischen Iran und Saudi-Arabien zu befeuern.
Die staatliche saudische Nachrichten-Webseite Al-Ekhbariya zeigte am Donnerstagmorgen, wie Prinz Faisal bin Farhan Al Saud und sein iranischer Amtskollege Hossein Amirabdollahian sich die Hände schüttelten und Seite an Seite saßen. Der iranische Top-Diplomat erklärte, die beiden Minister hätten sich unter anderem getroffen, um die Einzelheiten der Wiedereröffnung der Botschaften zu besprechen.
Riad hatte die Beziehungen zu Teheran 2016 abgebrochen, nachdem die saudische Botschaft in Teheran von Demonstranten attackiert worden war. Hintergrund war der Unmut über die Hinrichtung eines bekannten schiitischen Dissidenten im sunnitischen Saudi-Arabien.
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