Moskau und Neu-Delhi erörtern nach Angaben des russischen Ministers für die Entwicklung des Fernen Ostens und der Arktis die Möglichkeit, eine transarktische Containerschiffslinie und Verarbeitungsanlagen entlang der Nördlichen Seeroute (NSR) in Betrieb zu nehmen.
Diese Ankündigung machte Alexei Tschekunkow während seines Arbeitsbesuchs in Indien am Dienstag, wo er mit dem Minister für Häfen, Schifffahrt und Wasserstraßen des Landes, Sarbananda Sonowal, zusammentraf. Das russische Ministerium teilte mit:
"Die Minister erörterten eine alternative Route für den Transport von Gütern von Indien nach Europa – nicht über die Süd- oder Westroute, sondern über die Ostroute und die NSR, wobei sowohl russische als auch indische Hafenanlagen genutzt werden. Die Kosten für die Verschiffung eines Containers von Wladiwostok nach Indien sind 30 Prozent niedriger als von Moskau aus."
In der Erklärung wurde auch der Ausbau der Flotte als vielversprechender Bereich für die Zusammenarbeit genannt. Berichten zufolge hat Indien Interesse am Bau einer Satellitenstadt in der Nähe von Wladiwostok im Fernen Osten Russlands bekundet, einschließlich Häfen, Straßen und Energieinfrastruktur.
"Schlüssel zur Entwicklung der russischen arktischen Regionen"
Tschekunkow teilte mit, dass die nächste Gesprächsrunde im April in Moskau stattfinden wird. Der indische Premierminister Narendra Modi hatte zuvor erklärt, Neu-Delhi wolle den Ausbau der NSR unterstützen und sie zu einer globalen Handelsroute machen.
Die Nördliche Seeroute, die sich über die gesamte Länge der russischen Arktis und des Fernen Ostens erstreckt, soll sich zu einem wichtigen Handelsweg für den Warentransport zwischen Europa und Asien entwickeln. Laut Präsident Wladimir Putin ist die Route "der Schlüssel zur Entwicklung der russischen arktischen Regionen des Fernen Ostens", und das Ziel ist, sie zu einer "wirklich globalen, wettbewerbsfähigen Verkehrsader" zu machen.
Die Arktisroute, die Südostasien mit Europa verbindet, kann die Transportzeiten im Vergleich zu den traditionellen Routen über den Suez- oder Panamakanal drastisch verkürzen. Zu Zeiten der Sowjetunion wurde sie hauptsächlich für die Versorgung isolierter Siedlungen in der Arktis genutzt.
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