Medienbericht: ASEAN-Wirtschaftsunion will sich von westlichen Währungen lösen

Wie das indonesische Nachrichtenmagazin Tempo berichtet, diskutiert der Verband Südasiatischer Nationen (ASEAN) darüber, sich für interne Transaktionen von mehreren Währungen westlicher Staaten zu trennen. Ziel sei, sich vor "möglichen geopolitischen Auswirkungen" zu schützen.

Der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) wird nach Angaben des indonesischen Nachrichtenmagazins Tempo darüber diskutieren, den US-Dollar, den Euro, den Yen und das Pfund Sterling aus den Transaktionen herauszunehmen und zu Abrechnungen in lokalen Währungen überzugehen.

Ein offizielles Treffen der ASEAN-Finanzminister und Zentralbank-Gouverneure begann am Dienstag in Indonesien. Der ASEAN ist ein regionaler Zusammenschluss, der die wirtschaftliche und sicherheitspolitische Zusammenarbeit seiner Mitglieder fördern will. Dem Verband gehören Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam an. In dem Medienbericht heißt es:

"Die Bemühungen, die Abhängigkeit von den großen Währungen durch das Local Currency Transaction (LCT)-Programm zu verringern, sollen diskutiert werden. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung des früheren Local Currency Settlement (LCS)-Systems, das bereits zwischen den ASEAN-Mitgliedern eingeführt wurde."

Weiter heißt es, dass ein digitales grenzüberschreitendes Zahlungssystem, das den ASEAN-Mitgliedsstaaten die Verwendung lokaler Währungen im Handel ermöglicht, weiter ausgebaut werden solle. Eine Vereinbarung über eine solche Zusammenarbeit wurde zwischen Indonesien, Malaysia, Singapur, den Philippinen und Thailand im November 2022 getroffen.

Der indonesische Staatspräsident Joko Widodo forderte die regionalen Behörden auf, die Zahlungssysteme von Visa und Mastercard aufzugeben und stattdessen von lokalen Banken ausgegebene Kreditkarten zu verwenden. Die Abkehr von westlichen Zahlungssystemen sei notwendig, um Transaktionen vor "möglichen geopolitischen Auswirkungen" zu schützen, sagte Widodo.

Dodit Proboyakti, Vorstandsmitglied des indonesischen Kreditkartenverbands (AKKI), erklärte gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti, Indonesien werde die Erfahrungen Russlands und seines Zahlungssystems "Mir" nutzen, um sein eigenes inländisches Finanznetzwerk zu fördern.

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