Am Montag hat das nordkoreanische Militär nach eigenen Angaben die Explosion eines atomaren Sprengkopfes in der Luft simuliert. Wie die staatliche Agentur KCNA berichtet, seien am 27. März zu diesem Zweck zwei taktische ballistische Boden-Boden-Raketen abgefeuert worden. Eine der Raketen sei dabei mit einem Modellsprengkopf bestückt gewesen. Das Teststück sei 500 Meter über einem Felsen im Japanischen Meer in der Nähe der Stadt Kimch’aek in der nordöstlichen Provinz Hamgyŏng-pukto gesprengt worden. Im Rahmen der Übung habe das Militär unter anderem die Befehlskette bei einem Atomangriff geprüft.
Zuvor hatten Südkorea und Japan bekannt gegeben, dass ihr Nachbarland am Montagmorgen zwei ballistische Kurzstreckenraketen in Richtung des Japanischen Meeres abgefeuert habe. Demnach seien die beiden Raketen zwischen 350 und 370 Kilometer weit geflogen und ins Meer gestürzt. Ihre maximale Flughöhe habe dabei 50 Kilometer betragen.
Die Agentur KCNA berichtet darüber hinaus, dass das einheimische Militär vom 25. bis zum 27. März eine atomfähige Unterwasserdrohne getestet habe. Das unbemannte Wasserfahrzeug vom Typ Haeil-1 habe am Samstagabend in der Bucht Wonsan abgelegt und am Montagmorgen nach 41 Stunden und 27 Minuten im Japanischen Meer sein Ziel vor der Küste des Landkreises Hwadae in der Provinz Hamgyŏng-pukto erfolgreich mit einem Testsprengsatz getroffen. Der Test habe es ermöglicht, alle taktischen und technischen Eigenschaften des Apparats zu evaluieren. Außerdem habe man die Zuverlässigkeit der Bewaffnung unter Beweis gestellt. Nach Angaben der nordkoreanischen Behörden könne die Unterwasserdrohne gegnerische Flottillen zerstören und einen radioaktiven Tsunami auslösen.
Am Montag forderte der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un bei einer Inspektion des Atomwaffenprogramms, die Produktion von Nuklearmaterial zu steigern, um das Waffenarsenal "exponentiell zu vergrößern und leistungsfähige Waffen zu produzieren". Kim zufolge werde sich der Gegner niemals wagen, die Souveränität und das Volk Nordkoreas zu bedrohen, wenn die einheimischen Streitkräfte jederzeit bereit seien, Atomwaffen einzusetzen.
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