Japan will Kühlwasser aus Kernkraftwerk Fukushima in den Pazifik verklappen

Fast zwölf Jahre nach einer Nuklearkatastrophe im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi hat die Regierung Japans angekündigt, dass das Kühlwasser aus dem havarierten Kernkraftwerk "irgendwann in dem kommenden Frühjahr oder Sommer" in den Pazifik verklappt werden soll.

Fast zwölf Jahre nach einer Nuklearkatastrophe im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi hat die Regierung Japans nach einer Kabinettssitzung am Freitag angekündigt, wann das Kühlwasser aus dem havarierten Kernkraftwerk Fukushima ins Meer versenkt werden muss. Reuters berichtet, dies könne "irgendwann in dem kommenden Frühjahr oder Sommer" geschehen.

Im April 2021 hatte die Regierung die Verklappung von mehr als einer Million Tonnen verstrahlten Wassers aus der Anlage nach der Aufbereitung in den Pazifik genehmigt. Damals hatte es geheißen, dies werde "in etwa zwei Jahren" erfolgen.

Die Abwässer von Fukushima werden in mehr als 1.000 Tanks gelagert, die nach offiziellen Angaben entfernt werden müssen, damit die Anlage entsorgt werden kann – ein Prozess, der voraussichtlich 30 bis 40 Jahre lang dauern soll.

Das japanische Außenministerium teilte im Juli mit, dass die Aufsichtsbehörden die Verklappung des Wassers für sicher hielten. Das Wasser werde gefiltert, um die meisten Isotope zu entfernen, aber es werde immer noch Spuren von Tritium enthalten, einem Wasserstoffisotop, das sich nur schwer aus dem Wasser entfernen lässt.

Der Betreiber des Kraftwerks, The Tokyo Electric Power Company, hat außerdem erklärt, dass seine Wasseraufbereitungstechnologie, bekannt als ALPS, alle radioaktiven Stoffe aus dem Wasser entfernen könne, mit Ausnahme von Tritium, das in kleinen Mengen harmlos sei.

Der Plan ist aber auf den erbitterten Widerstand örtlicher Fischereiverbände und Einwohner gestoßen, die die Auswirkungen der Wasserfreigabe auf ihre Lebensgrundlage fürchten. Dabei erklären die japanischen Behörden, dass das "gereinigte" Wasser keine Gefahr für die menschliche Gesundheit oder die Meeresumwelt darstelle. Um diesen Widerstand zu unterdrücken, versucht die Regierung außerdem, Fischer mit einem 50-Milliarden-Yen-Fonds (etwa 360 Millionen Euro) zu beruhigen, und verspricht, gegensätzliche Ansichten der Einwohner, Geschäftsleute und der Öffentlichkeit zu berücksichtigen.

Länder wie Südkorea und China sowie das Pacific Islands Forum haben "ernste Bedenken" geäußert. Der Generalsekretär des Forums, Henry Puna, schrieb der britischen Tageszeitung The Guardian, dass Japan mit einer solchen Verklappung warten sollte, bis sie sich über die Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit sicher sind.

Die Nuklearkatastrophe von Fukushima – die schwerste seit Tschernobyl – hatte sich im Jahr 2011 ereignet. Nach einem Erdbeben der Stärke 9,0 und dadurch verursachten Tsunami-Wellen kam es im Atomkraftwerk Fukushima zur Kernschmelze. Damit wurden große Mengen an radioaktiven Emissionen in Luft, Boden und Wasser freigesetzt. Mehr als 18.000 Menschen waren wegen des Tsunamis ums Leben gekommen.

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