Chinas Bruttoinlandsprodukt war im Jahr 2021 wesentlich höher als zunächst prognostiziert. Nach Angaben des Staatlichen Amts für Statistik betrug das BIP der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt im vorigen Jahr 114,9 Billionen Yuan (umgerechnet etwa 15,4 Billionen Euro) und war somit 556,7 Milliarden Yuan (rund 75 Milliarden Euro) höher als zuvor berechnet. Im Ergebnis lag Chinas Wirtschaftswachstum bei 8,4 Prozent, im Vergleich zur vorläufigen Prognose von 8,1 Prozent. Für das Jahr 2022 prognostizieren Wirtschaftswissenschaftler ein Wachstum um drei Prozent. Im Jahr 2023 soll das BIP um 4,9 Prozent wachsen.
In der Regel umfasst die jährliche BIP-Abrechnung zwei Stufen: eine vorläufige und eine endgültige Überprüfung. Chinas Staatliches Amt für Statistik hatte die vorläufigen BIP-Daten für das Jahr 2021 im vergangenen Januar veröffentlicht, die endgültigen Ergebnisse gibt die Behörde ein Jahr später bekannt. Eventuelle Revisionen basieren auf der Erhebung umfassenderer Daten der Wirtschaftsakteure. Der Bericht vom Dienstag bedeutet, dass die Vergleichsbasis für die wirtschaftliche Expansion in diesem Jahr breiter geworden ist.
Chinas Wirtschaft wurde in diesem Jahr wiederholt durch erhöhte COVID-Zahlen und einen anhaltenden Rückgang auf dem Immobilienmarkt erschüttert. In den kommenden Monaten ist mit weiteren Störungen zu rechnen, nachdem die Regierung ihre Null-COVID-Strategie abrupt aufgegeben hat, während die Zahl der gemeldeten Fälle im Winter stark anstieg.
Laut den Daten des Statistikamts trugen die industrielle Produktion sowie Leasing und Unternehmensdienstleistungen am stärksten zu den Veränderungen des BIP im Jahr 2021 bei. Ihre Leistung stieg um jeweils 278,4 Milliarden Yuan (37,5 Milliarden Euro) und 213,4 Milliarden Yuan (28,7 Milliarden Euro). Der Bausektor ging um 139,7 Milliarden Yuan (etwa 18,8 Milliarden Euro) zurück und markierte somit den stärksten Abschwung unter allen Wirtschaftsbereichen.
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