Das indische Verteidigungsministerium hat den Kauf von etwa 120 ballistischen Pralay-Raketen für die indischen Streitkräfte genehmigt, die an den Grenzen zu Pakistan und China eingesetzt werden sollen, so die Nachrichtenagentur Ani unter Berufung auf Quellen im indischen Verteidigungsministerium. Die Quelle der Zeitung sagte:
"Auf einer hochrangigen Sitzung des Verteidigungsministeriums wurde die Anschaffung von etwa 120 Raketen für die Streitkräfte und deren Einsatz entlang der Grenzen genehmigt."
Die quasi-ballistische Boden-Boden-Rakete Pralay kann Ziele in einer Entfernung von 150 bis 500 Kilometern treffen und trägt einen Sprengkopf mit einem Gewicht zwischen 350 und 700 Kilogramm. Die Rakete kann von einer mobilen Abschussvorrichtung aus gestartet werden.
Die Rakete kann ihre Flugbahn ändern, sodass sie nicht von Abfangraketen zerstört werden kann. Die Pralay-Rakete wurde im Dezember letzten Jahres an zwei aufeinanderfolgenden Tagen erfolgreich getestet. Seitdem arbeiten die indischen Streitkräfte an der Beschaffung und Inbetriebnahme der Rakete.
Indiens Nachbarn und geopolitische Rivalen China und Pakistan, die ebenfalls Atommächte sind, haben ballistische Raketen in ihren Arsenalen. Indien grenzt auch an Nepal, Bhutan, Bangladesch und Myanmar.
Anfang Dezember meldete das indische Verteidigungsministerium kurzzeitige Zusammenstöße zwischen indischen und chinesischen Grenzsoldaten in Arunachal Pradesh im Himalaya. Sechs indische Soldaten seien bei dem Vorfall verletzt worden, teilte das Ministerium mit.
Der Vorfall war der erste seit Mai 2020 und wurde unter Kontrolle gebracht. Das Pentagon erklärte, China baue "weiterhin Streitkräfte und militärische Infrastruktur" in den Grenzgebieten zu Indien auf. Vor diesem Hintergrund stationierte Indien eine Rekordzahl von Streitkräften an seiner Grenze zu China.
Mehr zum Thema – China kritisiert gemeinsame indisch-US-amerikanische Militärübungen im Himalaya-Grenzgebiet