Das japanische Verteidigungsministerium erwägt die Stationierung von Hyperschall-Gleitraketen auf den Inseln Kyushu und Hokkaido, die benachbart zu der russischen Insel Sachalin und den Kurilen sind. Das berichtete der japanische Fernsehsender NHK unter Berufung auf ungenannte Behördenvertreter.
Bis 2026 sollen zu diesem Zweck zwei neue Einheiten innerhalb der Bodenselbstverteidigungskräfte des Landes eingerichtet werden, um sie auf Posten in der nördlichen Präfektur Hokkaido und der südwestlichen Region Kyushu zu verlegen. Die Raketen sollen eine Reichweite von mehreren hundert Kilometern haben, und innerhalb weniger Jahre nach der Stationierung soll die Abschussreichweite auf mehr als 1.000 Kilometer erhöht werden.
Japan entwickelt Hyperschallwaffen seit 2018, angeblich zum Schutz abgelegener Inseln. Nach Angaben der Zeitung Yomiuri beabsichtigt die japanische Regierung, Mittel für die Entwicklung von mehr als einem Dutzend Mittel- und Langstreckenraketen bereitzustellen, wenn das Recht auf Präventivschläge gegen den potenziellen Feind gesetzlich verankert wird. Und im Zeitraum von 2023 bis 2027 wird Tokio rund 319 Milliarden US-Dollar für die militärische Verteidigung bereitstellen.
Im laufenden Fiskaljahr (das im April begann) stiegen die Verteidigungsausgaben gegenüber dem Vorjahr um rund 50 Milliarden Yen auf 5,37 Billionen Yen (rund 39 Milliarden US-Dollar), ein Rekordwert für Japan.
Zu diesen Nachrichten äußerte sich der russische Militärhistoriker Juri Knutow. Er bezeichnete einen solchen Schritt als gefährlich für die internationale Atmosphäre. Die Stationierung von Hyperschallraketen könne die Situation nur eskalieren. Der Experte wörtlich:
"Japans Standorte wären im Visier unserer nuklear bewaffneten Raketen. Dies würde nicht zur Sicherheit Japans beitragen, sondern zu einer Eskalation führen."
Knutow wies darauf hin, dass Japan seine Hyperschallraketen noch nicht entwickelt habe und mit US-Waffen rechne. Frühestens im Jahr 2030 würden die japanischen Raketen dieses Typs entwickelt. Der Experte fuhr fort:
"Die Schadenzone der Waffen umfasst einen großen Teil unseres Landes. Russland muss darauf vorbereitet sein, dass die Raketen auch gegen sich eingesetzt werden können."
Mitte November 2022 hatte Nordkorea eine ballistische Interkontinentalrakete gestartet. Der japanische Premierminister Fumio Kishida erklärte daraufhin, dass eine nordkoreanische Rakete sehr wahrscheinlich in der ausschließlichen Wirtschaftszone des Landes in der Nähe der Insel Hokkaido gelandet sei. Die Beziehungen zwischen Japan und Nordkorea hatten sich in den letzten Monaten zugespitzt.
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