Russlands Gasunion in Zentralasien: Usbekistans Energieminister tritt für Gas ohne Politik ein

Im letzten Monat hat Russland mit Kasachstan die Idee einer Gasunion besprochen. In diesem Bereich möchte man auch mit Usbekistan kooperieren. Dennoch hat der usbekische Energieminister am Mittwoch jedwede politischen Bedingungen im Rahmen von Gaslieferungen heftig kritisiert.

Usbekistans Energieminister, Schurabek Mirsamachmudow, hat am Mittwoch den russischen Vorschlag einer Gasunion heftig kritisiert. Ihm zufolge werde das zentralasiatische Land keinen politischen Bedingungen zustimmen, die seine nationalen Interessen gefährden könnten. Der Minister betonte weiterhin, auch wenn ein Gasabkommen mit Russland geschlossen würde, bedeute dies noch keine Union. Es würden zwar Verhandlungen bezüglich Gaslieferungen über eine Pipeline durch Kasachstan geführt, doch handele es sich dabei lediglich um einen technischen Vertrag.

"Wenn wir Gas aus einem anderen Land importieren, arbeiten wir nur auf der Grundlage eines kommerziellen Kaufvertrages zusammen. Wir werden niemals politischen Bedingungen im Austausch für Gas zustimmen."

Jedenfalls habe Usbekistan bisher keine offizielle Mitteilung von Russland über den Vorschlag einer Gasunion erhalten.

Usbekistan bleibt teilweise von ausländischem Gas abhängig. In den letzten Tagen kam es in dem Land, einschließlich der Hauptstadt Taschkent, zu Ausfällen bei der Gasversorgung, da der Verbrauch aufgrund einer Kältewelle in die Höhe geschnellt war. Nach Angaben Mirsamachmudows würden die unerwarteten Wetterbedingungen Usbekistan dazu zwingen, die Ausfuhr von sechs Millionen Kubikmetern Gas pro Tag nach China einzustellen. Insgesamt produziert das Land dem Minister zufolge jährlich etwa 52 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Wobei 4 Milliarden Kubikmeter importiert und 2,7 Milliarden Kubikmeter exportiert werden.

Russland hatte im vergangenen Monat erklärt, es bespreche die Einrichtung einer Gasunion mit Kasachstan und Usbekistan, um Lieferungen zwischen den drei Ländern und an andere Abnehmer, darunter China, zu unterstützen. Dies ist Teil einer geänderten Strategie Moskaus, da die EU nach dem Beginn des Ukraine-Konflikts ihre Abhängigkeit von russischer Energie drastisch reduziert hat.

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