Die US-Weltraumstreitkräfte arbeiten an einem Frühwarnsystem zur Beobachtung nordkoreanischer Raketenstarts. Dies teilte US-General James Dickinson am Dienstag in einem Webinar mit, berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.
Bei diesem Webinar des in Washington ansässigen Mitchell Institute for Aerospace Studies erläuterte der General die Pläne der US-Weltraumstreitkräfte im indopazifischen Raum, wo diese in der vergangenen Woche erstmals eine eigene Kommandoeinheit eingerichtet hatten. Er sagte:
"Wir versuchen, eine Sensorarchitektur zu integrieren, die uns so viele Warnungen wie möglich in Bezug auf jede Art von Raketenaktivität aus Nordkorea gibt."
Dickinson sagte, das Weltraumkommando arbeite derzeit daran, bestehende US-Systeme in eine Architektur zu integrieren, um so viele Frühwarnungen wie möglich an eigene Streitkräfte und Verbündete übermitteln zu können. Er fügte hinzu, dass man außerdem nach Möglichkeiten suche, kommerzielle Sensoren in das neue Warnsystem zu integrieren.
Vergangene Woche hatten die US-Weltraumstreitkräfte ihren ersten regionalen Kommandopunkt im Indopazifischen Kommando der Vereinigten Staaten (USINDOPACOM) eingerichtet, um die Raketenabwehrfähigkeit der USA in der Region zu verbessern. General Dickinson wies darauf hin, dass es bereits vor der Gründung des indopazifischen Kommandos eine sogenannte Koordinationsbeziehung zwischen den US-Weltraumstreitkräften und dem USINDOPACOM gegeben habe, die jetzt noch weiter entwickelt werden solle.
Die neue Einheit der US-amerikanischen Weltraumstreitkräfte untersteht dem INDOPACOM, das für den pazifischen und südostasiatischen Raum zuständig ist, scheint jedoch weitgehend auf China ausgerichtet zu sein. Im Vorfeld der Gründung erklärte der Chef der Weltraumstreitkräfte, General B. Chance Saltzmann, im Mai:
"Da China eine wachsende Bedrohung darstellt, war es wichtig, dass wir eine Dienstkomponente im INDOPACOM unterstützen."
Die Entscheidung, die Präsenz der Weltraumstreitkräfte in Asien auszuweiten, fällt in eine Zeit zunehmender Spannungen in der Region. Die jüngsten gemeinsamen Übungen der USA, Südkoreas und Japans haben Pjöngjang zu mehreren Raketentests veranlasst, darunter zwei Starts von Interkontinentalraketen allein in diesem Monat.
Außerdem hatten Politiker aus den USA Taiwan wiederholt besucht, was in Peking für Verärgerung sorgte, da die chinesische Regierung die Insel als Teil ihres Hoheitsgebiets betrachtet. Zudem kreuzten US-Kriegsschiffe in diesem Jahr mehrfach in der umstrittenen Taiwanstraße.
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