Dem nordkoreanischen Außenministerium zufolge sei die koreanische Halbinsel aufgrund der häufigen Militärübungen der USA und Südkoreas zu einem Hotspot geworden. Die lokalen Medien berichten mit Hinweis auf das Außenministerium in Pjöngjang, dass die intensiven Militärübungen der USA und Südkoreas auf der Halbinsel auf eine ernste Phase der Konfrontation in der Region hindeuteten. In einer Erklärung des Ministeriums hieß es:
"Die koreanische Halbinsel wurde in einen Krisenherd verwandelt, in dem die militärischen Spannungen weltweit am höchsten sind und die Sicherheitslage in der Region noch ernster geworden ist."
Damit verweist die Behörde auf die Manöverübung "Hoguk" auf südkoreanischem Gebiet im Oktober 2022 und die gestern begonnene Luftübung "Vigilant Storm". Pjöngjang betrachtet letztere als besonders "aggressiv" und geht davon aus, dass die Truppen den "Angriff auf strategische Ziele der DVRK in einem Krieg auf der koreanischen Halbinsel" üben.
Nordkorea erwähnte in seiner Erklärung auch die Übung vom April und die gemeinsame Marineübung im August. Die diesjährigen Manöver in der Region bestätigten nach Ansicht von Nordkorea, dass "das Kriegsszenario der USA gegen die DVRK in Endphase eingetreten ist." In diesem Zusammenhang warnte Pjöngjang Washington:
"Die USA sind das einzige Land der Welt, das mit seinem Atomprogramm in erster Linie den Sturz von Regimen bezweckt. Sie sollen bereit sein, im Falle eines Versuchs, Gewalt gegen die DVRK zu üben, den gleichen Preis zu zahlen."
Ferner unterstrich das nordkoreanische Außenamt, dass das Land bereit sei, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um "die Souveränität, die Sicherheit der Bevölkerung und die territoriale Integrität gegen äußere militärische Bedrohungen zu verteidigen".
Die Übung "Vigilant Storm" hat am 31. Oktober begonnen und wird bis zum 4. November dauern. Sie ist die erste groß angelegte Luftübung zwischen den beiden Ländern seit fast fünf Jahren. Mehr als 240 Flugzeuge sind beteiligt, darunter auch moderne US-Tarnkappenjets F-35A. Das Manöver findet vor dem Hintergrund der Raketenstarts durch Nordkorea und der Besorgnis statt, dass das Land einen Atomtest durchführen könnte.
Mehr zum Thema - Nordkorea feuert hunderte von Artilleriegeschossen in Grenznähe ab