Es sind dramatische Nachrichten und Bilder, die die Welt in der Nacht von Samstag auf Sonntag aus der südkoreanischen Hauptstadt Seoul erreichen. Inzwischen steht fest, dass der Massenansturm auf eine Halloween-Party mit mindestens 146 Todesopfern endete. Das ist nach derzeitigem Stand einer der schlimmsten Massenpanikvorfälle in der Geschichte.
Dutzende Personen haben beim Massenansturm auf Halloween-Feierlichkeiten in Seoul einen Herzstillstand erlitten. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap in der Nacht zu Sonntag (Ortszeit) berichtete, mussten Notfallkräfte bei mindestens 50 Menschen Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen. Die Tragödie ereignete sich in Itaewon, einem Ausgehviertel in der südkoreanischen Hauptstadt.
Zwischenzeitlich berichteten Nachrichtenagenturen von mindestens 59 Todesopfern und 150 Verletzten. Die Behörden veröffentlichten jedoch noch schlimmere Zahlen: 120 Menschen sollen ums Leben gekommen sein, korrigierten die Angaben schon bald auf 146 Verstorbene. Diese Zahlen können noch weiter steigen, da die Behörden bislang keinen vollständigen Überblick über die Lage haben. Viele Verletzte befinden sich zudem in einem kritischen Zustand.
Nach Informationen von Yonhap sind bei den Notrufzentralen mindestens 81 Anrufe von Menschen in Itaewon mit Atembeschwerden eingegangen. 142 Rettungswagen seien im Einsatz, hieß es vonseiten der Behörden.
Präsident Yoon Suk-yeol ordnete an, weiteres Notfallpersonal in die Region zu entsenden und Krankenhausbetten vorzubereiten. Seouls Bürgermeister Oh Se-hoon, der derzeit auf Besuch in Europa ist, soll laut Yonhap seine sofortige Rückkehr angekündigt haben. Die genauen Gründe für die Tragödie waren zunächst noch unklar.
Der Nachrichtensender FranceNews24 zeigt auf seinem Twitter-Kanal Videoaufnahmen, auf denen offensichtlich Wiederbelebungsmaßnahmen an mehreren Personen zu sehen sind.
Andere Aufnahmen zeigen, dass die Partymusik weiter spielt, während auf der Straße mehrere reglose Körper liegen, um die sich zahlreiche Rettungskräfte kümmern.
Auf Twitter sind Amateuraufnahmen aufgetaucht, die zeigen, wie die Massenpanik entstanden sein kann. Man sieht einen drückend überfüllten Straßenabschnitt, die Menschenmasse schwankt wellenartig. Diese Aufnahmen erinnern erschreckend an diejenigen, die von der Massenpanik während der Loveparade in Duisburg im Jahr 2010 bekannt sind. Damals waren 21 Todesopfer sowie mindestens 652 Verletzte, darunter etwa 40 Schwerverletzte, zu beklagen.
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rt de / dpa