Nordkorea habe vom späten Dienstagabend an mehr als 250 Artilleriegranaten von der West- und Ostküste abgeschossen, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit. Die Geschosse fielen demnach in die sogenannten maritimen Pufferzonen, welche 2018 zur Reduzierung der Spannungen eingerichtet worden waren.
Keines der Geschosse sei in südkoreanisches Hoheitsgewässer gestürzt, hieß es. Südkorea warf jedoch dem Nachbarland vor, gegen ihr Militärabkommen verstoßen zu haben.
Zuletzt hatte Nordkorea am Freitag zahlreiche Artilleriegeschosse abgefeuert. Nordkorea bestätigte die jüngste Artillerieübung. Zweck sei es gewesen, eine Warnung an Südkorea wegen seiner Militärübungen zu richten, hieß es den staatlichen Medien zufolge in einer Erklärung der Armeeführung.
Südkorea hatte am Montag inmitten der anhaltenden Spannungen jährliche Truppenübungen gestartet. Das mehrtägige Hoguk-Manöver soll eigenen Angaben zufolge die Verteidigungsfähigkeit angesichts der Bedrohung durch nordkoreanische Atomwaffen und Raketen verbessern. Das Manöver ist das jüngste in einer Reihe von Militärübungen in Südkorea einschließlich gemeinsamer Übungen mit den US-Streitkräften in den vergangenen Wochen.
Seit Ende September hat Nordkorea in ungewohnt hoher Frequenz Tests mit ballistischen Raketen und anderen Waffen durchgeführt. Mit den Raketentests sollte laut Pjöngjang auch der Beschuss von südkoreanischen Flugplätzen mit taktischen Nuklearwaffen simuliert werden. UN-Resolutionen untersagen Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf befördern können.
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(rt de/dpa)