Astana war im Jahr 2019 zu Ehren des früheren kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew in Nur-Sultan umbenannt worden. Nun bekommt sie wohl ihren alten Namen zurück. Für die Initiative sprachen sich Anfang September einige Abgeordnete aus. "Wir halten es für falsch, wenn eine Stadt noch zu Lebzeiten nach einer Person benannt wird. Außerdem haben die Menschen den neuen Namen der Hauptstadt nicht akzeptiert", argumentierten sie. Die Rückkehr zum alten Namen wäre ihrer Meinung nach eine "aus historischer Sicht gerechte" Entscheidung.
Mit Billigung von Präsident Qassym-Schomart Toqajew wurde ein entsprechendes Gesetz ins Parlament eingebracht. Am Donnerstag unterstützten auch die Bürger von Nur-Sultan die Umbenennung. "Wir sind dem ersten Präsidenten dankbar, aber der Name selbst war vielleicht voreilig", sagte der stellvertretende Direktor des Instituts für Staatsgeschichte während einer Online-Abstimmung. Er hoffe, dass der erste Präsident "nicht beleidigt sein wird". Die damit verbundenen Umbenennungskosten sollen niedriger sein als vor drei Jahren, als Astana in Nur-Sultan umbenannt wurde. Damals sollen umgerechnet insgesamt rund 63.000 Euro für die Änderung von Straßenschildern ausgegeben worden sein, berichtet die Agentur RIA Nowosti.
Die heutige Millionenstadt in der nordkasachischen Steppe hat seit ihrer Gründung im Jahr 1830 mehrere Namen getragen. Sie hieß erst Akmolinsk, später zur Sowjetzeit Selinograd und ab 1992 Akmola. Nasarbajew machte die Stadt im Jahr 1998 zur Hauptstadt und gab ihr den neutralen Namen Astana, kasachisch für Hauptstadt.
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(rt de/ dpa)