Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping werden nach Angaben eines hohen russischen Diplomaten Ende nächster Woche in Usbekistan zusammentreffen, im Rahmen des SOZ-Gipfels.
Das Treffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) ist für Donnerstag und Freitag geplant. Es wird der erste persönliche Gipfel der Staatsmänner dieser Gruppe seit Beginn der Corona-Pandemie sein. Beide Präsidenten waren zuletzt bei der Eröffnung der Olympischen Winterspiele Anfang Februar in Peking zusammengetroffen. Nach Beginn der darauf folgenden russischen Militäroperation in der Ukraine hatte sich Chinas Führung hinter Russlands Position gestellt und die USA und die NATO als Hauptverursacher des Konflikts bezeichnet. Zuletzt hatte der Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan die Spannungen zwischen China und den Vereinigten Staaten massiv verstärkt. Auch das dürfte Ansporn für China sein, im Konkurrenzkampf mit dem Westen eine Partnerschaft mit Russland einzugehen.
Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs gewinnen nicht-westliche Allianzen an Dynamik. Die BRICS-Staaten hielten unlängst ihr 14. Gipfeltreffen als ein Gegenmodell zur Staatengruppe der G7 ab. Seit der Verhängung der historisch beispiellosen Sanktionen des Westens gegen Moskau rücken Russland, China und die Staaten des globalen Südens enger zusammen. Mit China, Brasilien, Indien und Südafrika unterstützen vier Länder Russland, die alle zusammengenommen ein Drittel der globalen Wirtschaftsleistung erbringen. Sie beziehen mehr denn je Dünger, Energie oder Waffen aus Russland.
Zur Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit gehören außer Russland und China auch Indien, Kasachstan, Kirgistan, Pakistan, Tadschikistan und Usbekistan. Die SOZ strebt weiter danach, größere wirtschaftliche Kompetenzen in Asien zu entwickeln, und wird vermutlich nächste Woche Iran als neues Vollmitglied aufnehmen.
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