Moskau und Teheran konzentrieren sich auf die Schaffung zuverlässiger Mechanismen, die es ermöglichen, die Zusammenarbeit unabhängig von der Diktatpolitik des Westens zu entwickeln. Das sagte der russische Außenminister Sergei Lawrow in seiner Eröffnungsrede zu den Verhandlungen mit seinem iranischen Amtskollegen Hossein Amir-Abdollahian am Mittwoch in Moskau:
"Unsere westlichen Kollegen haben in ihrem Bestreben, sich die vollständige Vorherrschaft auf der Welt zu sichern, die gesamte Struktur der internationalen Beziehungen zielstrebig und systematisch zerstört. Vor diesem Hintergrund konzentrieren wir uns gemeinsam mit unseren Freunden, zu denen natürlich auch die Islamische Republik Iran gehört, auf die Schaffung verlässlicher und konstruktiver Mechanismen, die es ermöglichen, unabhängig von jedem Diktat eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit zu entwickeln."
In der gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem russischen Amtskollegen sagte Außenminister Hossein Amir-Abdollahian, dass er bei dem Treffen mit Lawrow die Botschaft eines europäischen Spitzenpolitikers zur Frage der Ukraine überbracht habe. "Es gibt Ideen für ein Ende des Ukraine-Krieges", sagte Amir-Abdollahian.
In Bezug auf die bilateralen Beziehungen erklärte der iranische Außenminister, Moskau und Teheran hätten wichtige Fragen wie Handel, Wirtschaft, Transit, Fischerei, Verteidigung und Sicherheit in den bilateralen Beziehungen erörtert. Und er fügte hinzu:
"Wir freuen uns, dass die Beziehungen zwischen den beiden Ländern in die richtige Richtung gehen, und wir sind entschlossen, die wirtschaftliche Zusammenarbeit unter Nutzung der vorhandenen Kapazitäten zu entwickeln."
Lawrow sagte seinerseits, Russland arbeite an einer langfristigen Kooperationsvereinbarung mit Iran im wirtschaftlichen Bereich. Der Top-Diplomat unterstrich:
"Unsere Beziehungen zu Iran bewegen sich auf einer strategischen Ebene, und wir könnten einen wirtschaftlichen Fahrplan erstellen."
Derzeit werde an einem Abkommen zur Errichtung einer Freihandelszone zwischen Iran und der Eurasischen Wirtschaftsunion gearbeitet. An einer anderen Stelle teilte Lawrow mit, Moskau verfolge zudem den Prozess des Beitritts Irans zur Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) als Vollmitglied.
Was die Atomverhandlungen anbetrifft, sagte der russische Außenminister, der Kreml unterstütze die Wiederherstellung des Atomabkommens mit Iran und die Aufhebung aller gegen Teheran verhängten Sanktionen:
"Unsere Positionen zu vielen Themen stimmen mit denen Irans überein."
Am Ende der Pressekonferenz erklärte der iranische Außenminister, Iran habe eine besondere geopolitische Stellung in der Region:
"Wir betrachten die Stärkung der Transitrouten einschließlich des Nord-Süd-Korridors als einen wichtigen Faktor, um zur Entwicklung der Region beizutragen und die Nahrungsmittelversorgung zu sichern."
Bei dem heutigen Treffen zwischen Lawrow und Amir-Abdollahian standen den Berichten zufolge auch regionale Themen wie das Schicksal des palästinensischen Volkes und die Konflikte im Jemen, in Syrien, Irak, Libyen sowie die Lage im Kaukasus auf der Tagesordnung.
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