Nordkorea testet erneut Marschflugkörper

Vor dem Hintergrund wachsender Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hat Nordkorea am Mittwochmorgen zwei Marschflugkörper in Richtung Gelbes Meer abgefeuert. Der Raketentest gilt als Reaktion auf angekündigte gemeinsame Manöver der USA und Südkoreas.

Nordkorea hat laut Angaben südkoreanischer Behörden bei einem neuen Waffentest zwei Marschflugkörper abgefeuert. Die beiden mutmaßlichen Lenkflugkörper seien in Richtung Gelbes Meer geflogen, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul am Mittwoch mit. Zunächst war unklar, wie weit sie flogen.

Offenbar erfolgte der Raketentest vor dem Hintergrund der Pressekonferenz des südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol zu dessen ersten 100 Tagen im Amt. Zudem fand der Raketentest statt, nachdem Südkorea und die USA gemeinsame Militärübungen angekündigt hatten. Die Manöver unter dem Codenamen Ulchi Freedom Shield sollen am kommenden Montag beginnen und bis zum 1. September dauern.

Nordkorea hat die gemeinsamen Übungen Südkoreas und der USA mehrmals kritisiert und als provokativ verurteilt. Pjöngjang macht Seoul und Washington für die Verschärfung der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel verantwortlich.

UN-Resolutionen verbieten Nordkorea den Test von ballistischen Raketen, die je nach Bauart auch atomare Sprengköpfe tragen können. Tests von Marschflugkörpern hingegen unterliegen nicht den Sanktionen gegen das Land. Anders als ballistische Raketen verfügen Marschflugkörper über einen permanenten eigenen Antrieb. Nordkorea hat dieses Jahr bereits mehrfach Raketen getestet.

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(rt de/ dpa)