Ein chinesischer Diplomat erklärte am Donnerstag, dass die Vereinigten Staaten Verantwortung für die Situation in Afghanistan übernehmen und sinnvolle Schritte unternehmen müssten, um das afghanische Volk für die erlittenen Schäden zu entschädigen, wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Viele unschuldige afghanische Zivilisten seien entweder direkt durch das US-Militär oder infolge des Krieges getötet worden, sagte ein Diplomat der chinesischen Vertretung bei den Vereinten Nationen (UN) in Genf auf der derzeit stattfindenden 50. Sitzung des UN–Menschenrechtsrates. Zudem seien mehrere Millionen Afghanen zu Flüchtlingen geworden.
Der chinesische Diplomat erklärte auch, dass die Vereinigten Staaten ihre Truppen überstürzt aus Afghanistan abgezogen und das afghanische Volk in einer schweren humanitären Krise, die bis heute anhält, zurückgelassen hätten. Anstatt Maßnahmen zur Linderung der Krise zu ergreifen, hätten die USA unverblümt das afghanische Staatsvermögen geplündert und das Leiden des afghanischen Volkes verschlimmert, fügte der Diplomat hinzu, der dazu erklärte:
"China fordert die Vereinigten Staaten auf, ihre einseitigen Sanktionen gegen Afghanistan unverzüglich und umfassend aufzuheben, dem afghanischen Volk sein Vermögen bedingungslos zurückzugeben und es mit konkreten Maßnahmen zu entschädigen."
Dem chinesischen Diplomaten zufolge habe die von den Taliban kontrollierte afghanische Übergangsregierung zwar in einigen Bereichen Fortschritte gemacht, dennoch stehe sie noch immer vor zahlreichen Herausforderungen, darunter humanitären, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Schwierigkeiten.
Der Gesandte rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Kommunikation und den Dialog mit der Übergangsregierung aufrechtzuerhalten und sie zu ermutigen, einen breiteren, integrativeren politischen Rahmen sowie gemäßigte und stabile innenpolitische Verhältnisse zu schaffen, den Terrorismus in all seinen Formen entschlossen zu bekämpfen und Afghanistan die notwendige humanitäre Soforthilfe und Unterstützung bei der Bekämpfung von Epidemien zukommen zu lassen.
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