Indien hat am Montag einen erfolgreichen Test seiner nuklearfähigen ballistischen Rakete Agni-IV durchgeführt. In einer kurzen Erklärung des Verteidigungsministeriums hieß es, der "Übungsstart" der Rakete sei gegen 19:30 Uhr erfolgt. Dem Vernehmen nach hat die Rakete eine Reichweite von rund 4.000 Kilometern und wird weitgehend als Teil der indischen Abschreckung gegen China angesehen. Agni und Prithvi sind die beiden wichtigsten Typserien atomwaffenfähiger Kurz- und Mittelstreckenraketen des Landes.
Der Raketentest wurde am Montag von einem Raketenstartplatz – benannt nach dem indischen Raketenpionier Abdul Kalam – südlich von Baleswar im indischen Bundesstaat Odisha aus durchgeführt. Der Test sei ohne größere Probleme verlaufen und wurde als Erfolg gewertet, teilte das indische Militär in einer Pressemitteilung mit: "Der erfolgreiche Test war Teil der routinemäßigen Trainingsstarts, die unter der Ägide des Kommandos für strategische Streitkräfte durchgeführt wurden."
Nach Angaben des Militärs wurden bei dem Start alle Betriebsparameter sowie die Zuverlässigkeit des Systems überprüft. Der Start habe die "Zuverlässigkeit des Systems" bewiesen und Neu-Delhis "glaubwürdige Mindestabschreckungsfähigkeit" bekräftigt.
Indien hatte seine militärische Macht in den letzten Jahren stetig ausgebaut und eine Reihe erfolgreicher Raketentests durchgeführt. Die Agni-IV ist die vierte Variante einer von der indischen Verteidigungsforschungs- und Entwicklungsorganisation (DRDO) entwickelten ballistischen Agni-Raketenserie (Agni-I bis –V). Es handelt sich um eine Mittelstreckenrakete, die Ziele in einer Entfernung von bis zu 4.000 Kilometern treffen und Sprengköpfe als Nutzlast mit eine Masse von bis zu 1.000 Kilogramm tragen kann.
Neu-Delhi hat bereits seit 2012 auch erfolgreiche von Tests mit der Agni-V und später mit der Agni-VI durchgeführt, ballistischen Interkontinentalraketen (ICBM) mit Reichweiten über 5.500 km (Agni-VI mit bis zu 10.000 km Reichweite), wobei der letzte Test Ende letzten Jahres stattfand. Als eine der wenigen Nationen, die über eine eigene sogenannte "nukleare Triade" verfügen – also über Atomwaffen, die sowohl zu Lande, zu Wasser als auch und in der Luft abgefeuert werden können – hat Indien zuletzt noch verstärkt in die Entwicklung neuer Waffensysteme investiert.
Im vergangenen Monat feuerte das Land von einem Kampfjet aus erfolgreich eine Version des Überschall-Marschflugkörpers BrahMos für Seeziele mit erweiterter Reichweite ab.
Es war der erste Abschuss der Langstreckenversion des BrahMos-Flugkörpers von einem Kampfjet Suchoi Su-30MKI aus. Auch ein Test des Überschall-Marschflugkörpers BrahMos am 27. April verlief nach Angaben der indischen Streitkräfte erfolgreich.
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