An der Grenze zwischen den zentralasiatischen Ex-Sowjetrepubliken Kirgisistan und Usbekistan ist es nach kirgisischen Angaben am Donnerstag zu Schüssen mit drei Todesopfern gekommen. Laut Medienberichten handelt es sich um drei Männer der Jahrgänge 1974, 1998 bzw. 2000. Usbekische Grenzschutzbeamte sollen auf die Kirgisen geschossen haben. Die verletzten Männer wurden in das Bezirkskrankenhaus eingeliefert, dort verstarben sie an ihren Verletzungen, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben, teilte der kirgisische Grenzschutz am Freitag mit.
Wie es zu dem Vorfall kam, sei noch unklar. Die russische Agentur RIA Nowosti meldete unter Berufung auf das Pressezentrum des kirgisischen Grenzdienstes, dass Vertreter beider Staaten offizielle Kontrollen angesetzt haben, um den Fall zu klären.
Zu einem ähnlichen Vorfall war es bereits im vergangenen Monat gekommen. Nach Angaben des kirgisischen Grenzdienstes hätten Anfang April mehrere kirgisische Staatsangehörige versucht, Waren im Gesamtwert von 20.000 US-Dollar (rund 19.000 Euro) nach Usbekistan zu schmuggeln. Sie wurden angehalten, kamen der Aufforderung aber nicht nach, woraufhin usbekische Grenzbeamte das Feuer eröffneten. Dabei wurden zwei Menschen getötet.
Zentralasien ist seit dem Zerfall der Sowjetunion auch immer wieder Schauplatz von Grenzstreitigkeiten. Speziell zwischen den zentralasiatischen Republiken Kirgisistan und Usbekistan kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Im Jahr 2010 kam es nach einem Machtwechsel in Kirgisistan im Süden des Landes zu mehrtägigen Unruhen zwischen Kirgisen und dort lebenden Usbeken. Usbekistan nahm damals etwa 75.000 Flüchtlinge auf. Nach offiziellen Angaben starben bei den Auseinandersetzungen 447 Menschen, nach inoffiziellen Angaben sollen es vier- oder fünfmal mehr gewesen sein.
Mehr zum Thema - Kirgistan berichtet über den Einsatz von Mörsern durch Tadschikistan an der Grenze