Nordkorea hat erneut eine mutmaßlich atomwaffenfähige Rakete abgefeuert. Wie der südkoreanische Generalstab mitteilte, sei der Start der ballistischen Rakete kurz nach Mittwochmittag (Ortszeit) im Gebiet der Hauptstadt Pjöngjang erfolgt. Die Rakete sei in Richtung des Japanischen Meers geflogen. Weitere Einzelheiten über den Flugkörper wurden anfangs nicht bekannt gegeben. Das südkoreanische Militär sei auf mögliche weitere Raketenstarts durch das Nachbarland vorbereitet, hieß es. Später berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap, dass die Rakete 470 Kilometer mit einer Geschwindigkeit von elf Mach geflogen sei und eine Höhe von 780 Kilometern erreicht habe.
Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo News schrieb unter Berufung auf einen Militärsprecher, dass die Rakete eine Höhe von ungefähr 800 Kilometern erreicht und eine Strecke von etwa 500 Kilometern zurückgelegt habe, bevor sie ins Meer außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone Japans abgestürzt sei.
Der jüngste nordkoreanische Raketenstart erfolgte einen Tag nach der Ankündigung der US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, möglichst noch in diesem Monat eine bereits vorbereitete Resolution dem UN-Sicherheitsrat zur Abstimmung vorzulegen, um damit die Sanktionen gegen Nordkorea zu verstärken. Nordkorea hatte in diesem Jahr bereits mehrfach Raketentests vorgenommen. Zuletzt betonte der nordkoreanische Führer Kim Jong-un bei einer Militärparade, den Ausbau der Atomstreitkräfte des Landes beschleunigen zu wollen.
Mit ihrem Resolutionsentwurf reagieren die USA vor allem auf den Test einer Interkontinentalrakete (ICBM) durch Nordkorea am 24. März. Bestehende UN-Resolutionen verbieten dem asiatischen Land die Erprobung von ICBM und anderer ballistischer Raketen jeglicher Reichweite, die mit Atomsprengköpfen ausgerüstet werden können.
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