Medienberichte: China wird keine Getreidevorräte freigeben, um Westen entgegenzukommen

Aufgrund des Konfliktes zwischen Russland und der Ukraine steigen die Getreidekosten deutlich. Vertreter westlicher Staaten sollen China Berichten zufolge aufgefordert haben, seine Getreidereserven freizugeben, um die westlichen Märkte zu entlasten.

Chinas Regierung plant nicht, die massiven Getreidereserven des Landes freizugeben, um den westlichen Ländern, die mit historisch hohen Lebensmittelpreisen zu kämpfen haben, die dringend benötigte Erleichterung zu verschaffen. Das berichtete die chinesische Lokalzeitung Xinjiang Daily am Freitag. Das Blatt berichtete:

"Einige ausländische Medien haben kürzlich behauptet, dass der Aufbau der chinesischen Getreidereserven angeblich den [russisch-ukrainischen] Konflikt 'vorwegnahm', indem er einen Preisanstieg auf den globalen Getreidemärkten verursachte. Sie haben China sogar aufgefordert, 20 Prozent seiner Getreidevorräte freizugeben, um den europäischen Markt zu retten."

Die Zeitung fügte hinzu, dass diese Forderungen "absurd und unangemessen" seien.

Im Dezember schätzte das US-Landwirtschaftsministerium, dass China in der ersten Hälfte des Erntejahres 2022 über 69 Prozent der weltweiten Vorräte an Mais, 60 Prozent der an Reis und 51 Prozent der Weizenvorräte verfügen werde.

In dem Zeitungsbericht wird hervorgehoben, dass die Getreidepreise in China seit Anfang 2022 aufgrund der anhaltenden Pandemie-Beschränkungen, der Dürre in Südamerika und des russisch-ukrainischen Konflikts unter Druck stehen. Dennoch sei es China gelungen, die Preise auf dem Inlandsmarkt stabil zu halten.

Einige westliche Kritiker werfen China vor, zur weltweiten Inflation, zum Anstieg der Lebensmittelpreise und zur regionalen Nahrungsmittelknappheit beizutragen, da das Land Jahr für Jahr Getreide in Rekordmengen importiert.

Der Publikation zufolge stellen "akute Engpässe" bei einigen landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Sojabohnen und Sonnenblumenkernen eine Bedrohung für Chinas Ernährungssicherheit dar. Ein starker Rückgang der Getreidevorräte werde die nachhaltige Versorgung "ernsthaft beeinträchtigen" und Marktturbulenzen auslösen.

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