Japanische Behörden haben beschlossen, acht russische Diplomaten auszuweisen. Dies meldet die Nachrichtenagentur Kiodo unter Berufung auf das Außenministerium des Landes.
Russland werde auf Tokios Entscheidung symmetrisch reagieren, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa.
Zuvor hatte der Fernsehsender Fuji TV unter Berufung auf Quellen über die mögliche Ausweisung russischer Diplomaten berichtet. Den Quellen zufolge sei die japanische Regierung "vorsichtig" mit dieser Idee umgegangen, habe aber ihre Meinung aufgrund von Berichten über den Tod von Zivilisten in der Ukraine geändert. Am 6. April zitierte die Zeitung Sankei eine japanische Regierungsquelle mit der Aussage, dass Tokio wahrscheinlich keine russischen Diplomaten ausweisen werde, weil die symmetrische Reaktion Moskaus die Arbeit der Konsulate behindern würde.
Am Freitag will Tokio weitere Sanktionen gegen Russland ankündigen. Vorläufigen Berichten zufolge handelt es sich dabei um Beschränkungen für Kohleeinfuhren aus dem Land.
Nachdem Bilder und Videos aus der ukrainischen Stadt Butscha aufgetaucht waren, die Dutzende von Leichen in Zivilkleidung zeigten, begannen Nationen weltweit mit der Ausweisung russischer Diplomaten.
Das russische Verteidigungsministerium bezeichnete das Material als Provokation und erklärte, dass das russische Militär die Stadt am 30. März verlassen habe. Während die Stadt unter der Kontrolle des russischen Militärs gestanden habe, seien keine Einwohner zu Schaden gekommen, hieß es.
Aus dem russischen Außenministerium hieß es, die Materialien aus Butscha zielten darauf ab, die russisch-ukrainischen Gespräche zu stören. Die meisten Teilnehmer der Sitzung im UN-Sicherheitsrat, darunter Indien und China, erklärten, dass eine internationale Untersuchung des Vorfalls erforderlich sei.
Unterdessen kündigte die Bundesregierung die Ausweisung von 40 Diplomaten an, Frankreich 35, Italien 30, Lettland und Estland 27. Auch Spanien, Dänemark, Schweden und weitere Länder haben ähnliche Maßnahmen angekündigt. Seit Anfang des Jahres wurden insgesamt rund 400 russische Diplomaten ausgewiesen, so viele wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr.
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums bezeichnete die Ausweisung der Diplomaten als einen Versuch, Russland politisch zu bestrafen. Das Ministerium werde Vergeltung üben.
Kremlsprecher Peskow sagte, die Aktionen der westlichen Länder "schließen das Fenster für die Diplomatie". Er bezeichnete die Ereignisse in Butscha als eine "gut inszenierte tragische Show", mit der versucht werde, die russische Armee zu verleumden". Die Anschuldigungen gegen das russische Militär bezeichnete Peskow als haltlos.
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