OPEC: Indiens Ölnachfrage wird sich erholen

Prognosen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) zufolge ist Indiens Ölnachfrage auf dem Weg der Erholung. In der Folge wird das Land als einer der größten Ölverbraucher der Welt bald wieder verstärkt Erdöl auf den Märkten kaufen.

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hat in ihrem jüngsten Monatsbericht prognostiziert, dass die Ölnachfrage Indiens im Jahr 2022 voraussichtlich um 8,2 Prozent auf 5,15 Millionen Barrel pro Tag steigen wird. Die positive Vorhersage erfolgte vor dem Hintergrund, dass sich die indische Wirtschaft weiter von den Folgen der pandemiebedingten Maßnahmen erholt.

Dem Bericht zufolge stieg die Rohölnachfrage des Landes von 4,51 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2020 auf 4,76 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2021. Dies entspricht einem Wachstum von 5,61 Prozent, liegt jedoch immer noch unter dem vorpandemischen Niveau. In dem OPEC-Bericht heißt es:

"Angesichts des erwarteten starken Wirtschaftswachstums von 7,2 Prozent im Jahr 2022 und der erwarteten raschen Eindämmung von Omikron in naher Zukunft wird sich die Ölnachfrage voraussichtlich erholen."

Die Organisation hob hervor, dass sich die Mobilität weiter verbessert habe, da die durchschnittliche Fahraktivität in Indien gestiegen sei. Die Ölnachfrage des Landes stieg in diesem Jahr, da die Bundesstaaten ihre COVID-19-Beschränkungen lockerten. Zudem hoben die Autoren des Berichts hervor:

"Benzin und Diesel dürften durch den erwarteten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts und die sich bereits erholende Mobilität und folglich auch Fahraktivität besonders begünstigt werden."

Indien ist der drittgrößte Energieverbraucher der Welt und importiert etwa 80 Prozent des benötigten Rohöls. Neu-Delhi gab diese Woche bekannt, dass es in diesem Jahr bis zu zwei Millionen Tonnen oder rund 15 Millionen Barrel russisches Rohöl importieren könnte. Neu-Delhi erklärte, dass es "gerne" russisches Öl und andere Rohstoffe abnehmen würde, wobei die Transaktionen in den nationalen Währungen Indiens und Russlands abgewickelt werden könnten, um den US-Dollar und die damit verbundenen Sanktionen zu umgehen.

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