Südkorea: "Nordkoreas Raketentests bedrohen den Frieden"

Seoul hat Pjöngjang aufgefordert, zum Dialog zurückzukehren, nachdem Nordkorea Berichten zufolge eine zweite ballistische Rakete innerhalb von sechs Tagen abgefeuert hat. Die Verhandlungen zur Begrenzung von Pjöngjangs Raketenprogramm sind 2019 ins Stocken geraten.

Nordkoreas Raketenstarts "stellen eine erhebliche Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit nicht nur auf der koreanischen Halbinsel, sondern auch in der Welt dar und sind beim Abbau militärischer Spannungen nicht hilfreich", so Südkoreas Generalstab (JCS).

Der Nationale Sicherheitsrat (NSC) des südkoreanischen Präsidenten brachte sein "starkes Bedauern" über die Entwicklung zum Ausdruck und erklärte, dass der Start "zu einer Zeit stattfand, in der politische Stabilität sehr wichtig ist". Das Gremium trat am Dienstagmorgen zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen und forderte den Norden zur "Wiederaufnahme des Dialogs und der Zusammenarbeit" im Interesse des Friedens in der Region auf.

Wie der JCS berichtete, hat Pjöngjang am Dienstag eine "vermutlich ballistische Rakete" in Richtung Japanisches Meer (in Korea als Ostmeer bekannt) abgefeuert. Auch das US-Kommando für den Indopazifik registrierte den Start.

Bei dem Test handelte es sich vermutlich um den zweiten Raketenstart Nordkoreas innerhalb von sechs Tagen. Nach Angaben des Generalstabes habe sich die Leistung der am Dienstag abgefeuerten Rakete im Vergleich zu dem am 5. Januar abgefeuerten Projektil gesteigert.

Nordkorea hat sich bisher nicht zu diesem Thema geäußert. Die Gespräche über das nordkoreanische Raketenprogramm sind nach dem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump und dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un in Hanoi, Vietnam, im Jahr 2019 praktisch zum Stillstand gekommen.

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