Nasarbajew ruft zur Unterstützung für Toqajew auf

Der ehemalige kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew hat in einer am Sonnabend veröffentlichten Erklärung dazu aufgerufen, seinen Nachfolger Toqajew zu unterstützen und so die gegenwärtige Krise zu überwinden. Am Vortag hat offenbar auch der weißrussische Präsident Lukaschenko mit Nasarbajew telefoniert.

Der ehemalige kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew hat sich erstmals seit Beginn der laufenden Unruhen in seinem Land zu Wort gemeldet.

In einer am Morgen des 8. Januar veröffentlichten Erklärung des Ex-Präsidenten werden alle Einwohner Kasachstans aufgerufen, sich hinter dem amtierenden Präsidenten Qassym-Schomart Toqajew zu vereinen, um die Krise zu überwinden und die Integrität des Landes zu gewährleisten. Nasarbajews Pressesprecher Aidos Ukibay teilte heute mit, dass der Ex-Präsident sich in der Hauptstadt Nur-Sultan aufhält. Auf seinem verifizierten Twitteraccount schrieb der Pressesprecher: 

"Elbasy befindet sich in Nur-Sultan, der Hauptstadt von Kasachstan. Bitte verbreiten Sie keine wissentlich falschen oder spekulativen Informationen. Elbasy hält eine Reihe von Konsultationssitzungen ab und steht in direktem Kontakt mit dem Präsidenten von Kasachstan, Qassym-Schomart Toqajew."

"Elbasy" (übersetzt "Führer der Nation") ist eine Ehrenbezeichnung, die Nasarbajew bei seinem Rücktritt 2019 verliehen wurde. Zuvor war über seinen Aufenthaltsort spekuliert worden. 

Das weißrussische Präsidialamt veröffentlichte in der Nacht eine Erklärung, wonach Lukaschenko am 7. Januar mit Nasarbajew telefoniert habe. Im Verlauf des Telefonats hätten die Gesprächspartner die Lage in Kasachstan ausführlich erörtert, so die offizielle Pressemitteilung

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