Tokio wird ab April kommenden Jahres 211 Milliarden Yen (1,86 Milliarden US-Dollar) pro Haushaltsjahr für die Unterbringung von mehr als 50.000 US-Soldaten in Japan zahlen. Dies entspricht einer Erhöhung von etwa zehn Milliarden Yen pro Jahr gegenüber der zuvor mit Washington ausgehandelten Vereinbarung.
Die neue Vereinbarung sieht vor, dass Japan über einen Zeitraum von fünf Jahren 1,05 Billionen Yen (rund 9,3 Milliarden US-Dollar) an die USA zahlt, berichteten japanische Medien am Dienstag. Im Januar soll der Vertrag in den USA von den Außen- und Verteidigungsministern beider Länder offiziell unterzeichnet werden.
Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, der Schritt sei eine Reaktion auf die Forderung der Biden-Regierung nach einer Erhöhung der Zahlungen für die "Unterstützung des Gastlandes", da die US-Streitkräfte "mit China umgehen müssen".
Die Vereinbarung sieht zwar eine Erhöhung der Zahlungen um etwa fünf Prozent vor, ist aber weit entfernt von den Vorschlägen der Trump-Regierung aus dem Jahr 2019, die Berichten zufolge auf bis zu 150 Prozent hinausliefen.
Das Budget für die Truppenunterstützung beträgt im laufenden Haushaltsjahr 201,7 Milliarden Yen. Dies geht aus einem Interimsabkommen hervor, das Japan und die USA im Februar nach der Vereidigung von Joe Biden als Trumps Nachfolger geschlossen hatten.
Tokio wird außerdem weniger für Versorgungskosten zahlen. Ein Teil der geplanten Gelder soll für die Instandhaltung von Einrichtungen, die vom US-Militär und den japanischen Selbstverteidigungskräften gemeinsam genutzt werden, sowie für gemeinsame Übungen verwendet werden. Dies teilten japanische Regierungsquellen der Tageszeitung Mainichi Shimbun mit.
In Japan und Südkorea sind mit schätzungsweise 54.000 beziehungsweise 26.000 Soldaten fast die Hälfte der in Übersee dienenden US-Soldaten stationiert.
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