Wahlsieg als letzter Wille: Toter Kandidat setzt sich bei Abstimmung in Indien durch

In einer indischen Gemeinde hat ein toter Kandidat eine örtliche Wahl gewonnen. Obwohl mehrere Dorfbewohner von dem Tod des Mannes wussten, gaben sie ihm ihre Stimme, weil der Wahlsieg sein letzter Wille war. Die Wahlbehörde war überrascht und kündigte eine Neuwahl an.

In einer Gemeinde des indischen Bundesstaats Bihar hat sich ein toter Kandidat bei einer örtlichen Wahl durchgesetzt. Nach Angaben des Fernsehsenders NDTV kam diese bizarre Tatsache ans Licht, als die Wahlbehörde dem Sieger des Urnengangs im Dorf Panchayat im Bezirk Jamui die entsprechende Urkunde aushändigen wollte. Sohan Murmu war aber nirgends zu finden, da er sein irdisches Dasein bereits vor der Abstimmung beendet hatte.

Es stellte sich heraus, dass der Kandidat am 6. November gestorben war. Die Stimmabgabe fand dabei gut zwei Wochen später statt – am 24. November. Kein einziger Dorfbewohner informierte die Wahlbehörde über den Tod des Mannes. Murmus Familienangehörige teilten ihrerseits mit, der Wahlsieg sei der letzte Wille des Verstorbenen gewesen. Anscheinend wählten viele Menschen den längst toten Kandidaten, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Murmu setzte sich gegen seinen Rivalen mit einem Vorsprung von 28 Stimmen durch.

Die Wahlbehörde zeigte jedoch wenig Verständnis dafür. Sie kündigte eine Annullierung des Ergebnisses und eine Neuwahl an. Denn einer nicht existierenden Person könne kein Wahlzertifikat ausgestellt werden.

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