Peking hat bei den Vereinigten Staaten Protest gegen die US-Kritik am Aufbau eines chinesischen Atomwaffenarsenals eingelegt und die Vorwürfe als unbegründet zurückgewiesen. Der Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums, Wu Qian, betonte, dass Peking eine ausschließlich defensive Politik verfolge, die auf die Wahrung seiner nationalen Souveränität abziele. China habe nicht vor, irgendein Land anzugreifen oder die regionale Stabilität zu gefährden.
Der Beamte kritisierte den jüngsten Bericht des Pentagons über China. Er warf Washington vor, die Fakten zu ignorieren, das Dokument mit antichinesischen Vorurteilen zu füllen und eine illusorische "chinesische militärische Bedrohung" zu erfinden. Auch die an Peking gerichtete Kritik des Pentagons wegen des Aufbaus seines Atomwaffenarsenals sei "unbegründet".
Gleichzeitig wies der Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums darauf hin, dass Washington durch den Aufbau seines eigenen Atomwaffenarsenal sowie durch Cyber-Operationen und den Rückzug aus wichtigen Rüstungskontrollverträgen wie dem INF-Vertrag selbst wesentlich zur Destabilisierung des Weltfriedens und der Sicherheit beigetragen habe.
Auch die Tatsache, dass die USA erst vor Kurzem einen neuen Militärpakt mit Australien und Großbritannien abgeschlossen hatten, verurteilte Peking wiederholt als "unverantwortlich". Es sieht darin einen Verstoß gegen die Grundsätze der Nichtverbreitung von Kernwaffen. Nach den Bestimmungen dieses Abkommens sollen die USA Australien die Technologie zum Antrieb ihrer atomgetriebenen U-Boote zur Verfügung stellen.
Zuvor hatte das Pentagon dem US-Kongress seinen Jahresbericht vorgelegt. Darin räumte es ein, dass die aggressive Politik Washingtons gegenüber China Peking zu der Befürchtung veranlasst hätten, ein Krieg zwischen den beiden Ländern könnte unmittelbar bevorstehen. Das wiederum habe Peking angespornt, die Aufrüstung seiner Atomwaffen zu beschleunigen. In dem Bericht wird China als eine der größten militärischen Bedrohungen für die USA dargestellt.
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