Der US-Sonderbeauftragte für Nordkorea, Sung Kim, kam in Seoul zu Gesprächen mit dem südkoreanischen Sonderbeauftragten für Friedens- und Sicherheitsfragen auf der koreanischen Halbinsel, Noh Kyu-duk, zusammen. Dabei brachte er seine Bereitschaft zum Dialog mit Pjöngjang ohne Vorbedingungen zum Ausdruck. Kim erklärte der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zufolge am Sonntag:
"Ich freue mich darauf, weiterhin mit dem Sonderbeauftragten Noh zusammenzuarbeiten, um verschiedene Ideen und Initiativen zu erkunden, einschließlich des südkoreanischen Vorschlags zur Beendigung des Krieges, da wir weiterhin unsere gemeinsamen Ziele auf der Halbinsel verfolgen."
Der Sonderbeauftragte erklärte gegenüber Reportern, dass Washington bereit sei, Nordkorea bei der Bewältigung der humanitären Probleme im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie zu unterstützen.
Er ergänzte:
"Wir sind weiterhin bereit, uns ohne Vorbedingungen mit der DVRK (dem höchsten Regierungsorgan Nordkoreas; Anm. d. Red.) zu treffen, und wir haben deutlich gemacht, dass die Vereinigten Staaten keine feindlichen Absichten gegenüber der DVRK hegen."
Auch hoffe Washington, dass Pjöngjang auf die Vorschläge Washingtons positiv reagieren wird.
Kim betonte, dass die nordkoreanischen Raketentests kontraproduktiv seien, und forderte Pjöngjang auf, "destabilisierende" Aktivitäten einzustellen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der südkoreanische Vertreter Noh erklärte seinerseits, Seoul und Washington seien zu Gesprächen bereit, wenn Nordkorea ihr Gesprächsangebot annehme.
Bereits Anfang Oktober hatte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, erklärt, Washington sei bereit, sich ohne Vorbedingungen mit Vertretern Nordkoreas zu treffen.
Am Mittwoch bekräftigte auch die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, dass die USA für einen Dialog mit Pjöngjang ohne Vorbedingungen offen seien und keine feindlichen Absichten gegenüber Nordkorea hegten. Thomas-Greenfield forderte Nordkorea auf, von weiteren "Provokationen" abzusehen. Zuvor hatte Pjöngjang eine ballistische Rakete von einem U-Boot aus gestartet.
Am Freitag erklärte der UN-Sonderberichterstatter für die Menschenrechtslage in Nordkorea, Tomás Ojea Quintana, dass die Sanktionen gegen Nordkorea angesichts der humanitären Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf das Land überprüft und erforderlichenfalls gelockert werden sollten.
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