Angesichts der weltweiten pandemiebedingten Energiekrise hat China seine inländischen Importeure von verflüssigtem Erdgas (LNG) aufgefordert, sich vor dem Winter mit ausreichend Brennstoff zu versorgen. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf Händler, die mit der Angelegenheit vertraut sind.
Für die kleineren Gasversorger des Landes sei es schwierig, die Nachfrage zu befriedigen, da die Regierung nicht genügend Subventionen für die Käufe bereitstelle.
Die großen staatlichen Unternehmen Chinas seien bereit, hohe Kassapreise zu zahlen, um Lieferungen von Konkurrenten in Asien und Europa abzuwerben, obwohl sie hierdurch extreme Verluste erleiden könnten. Zum Vergleich: Eine LNG-Kassaladung, die im vergangenen Jahr etwa 17 Millionen US-Dollar kostete, kostet derzeit mehr als 130 Millionen US-Dollar.
Händler berichten auch, dass einige LNG-Importeure Schwierigkeiten hätten, zusätzliche Kredite von Banken zu erhalten, um Käufe zu tätigen. Ihnen zufolge haben mindestens zwei Unternehmen aus dem Sekundärmarkt, darunter die Shenzhen Energy Group, beschlossen, trotz staatlicher Anordnung keine Lieferungen zu kaufen.
Die chinesische Banken- und Versicherungsaufsichtsbehörde (CBIRC) erklärte am Dienstag, dass Banken und andere Finanzinstitute vorrangig Kredite an qualifizierte Bergwerke und Kraftwerke vergeben sollten, damit diese die Produktion von Kohle und Strom steigern können.
Die nordasiatischen LNG-Kassapreise stiegen in dieser Woche auf ein Rekordhoch, da die Importeure angesichts niedriger Lagerbestände und Kohleknappheit den Wettbewerb um den supergekühlten Brennstoff verschärften. Die Käufer versuchen, eine Wiederholung des Gerangels um Ladungen wie im letzten Winter zu vermeiden, indem sie die Mengen viel früher im Voraus erwerben. Der Anstieg der LNG-Kassapreise der Region wurde auch durch eine beispiellose Rallye der europäischen Gaspreise angetrieben, die am Mittwoch Rekordwerte erreichten.
Experten gehen davon aus, dass in den kommenden Wochen und Monaten weitere Preisrekorde aufgestellt werden.
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