Die amtliche Bezeichnung der größten Provinz von China lautet Uigurisches Autonomes Gebiet Xinjiang. Sie ist 1,64 Millionen Quadratkilometer groß und hat mit 25,8 Millionen Einwohnern einen Anteil von 1,73 Prozent an der chinesischen Gesamtbevölkerung. Wie ein am vergangenen Wochenende veröffentlichtes Weißbuch beschreibt, lebten in Xinjiang im vergangenen Jahr 11,62 Millionen Menschen mit uigurischer Nationalität. Im Jahr 1953 waren es hingegen nur 3,61 Millionen.
Das Weißbuch trägt den Titel "Xinjiang Population Dynamics and Data" (Daten und dynamische Entwicklung der Bevölkerung von Xinjiang). Es stellt das Wachstum der Bevölkerung der Region während der letzten 70 Jahre dar. Das Weißbuch ist der zehnte amtliche Bericht über die Provinz, meldete die Tageszeitung Global Times am Sonntag.
Wie der Bevölkerungswissenschaftler Li Jianxin von der Universität Peking der Zeitung gegenüber erklärte, umfasst das Buch gesicherte Fakten und wissenschaftliche Analysen, anhand derer die darin enthaltenen Darstellungen und Behauptungen begründet werden. Damit tritt die Studie falschen Darstellungen entgegen, die von anti-chinesischen Kräften verbreitet werden.
Die Gruppen der Han-Nationalität, der uigurischen Nationalität und weitere kleinere Ethnien nahmen in Xinjiang in den letzten Jahren kontinuierlich zu und weisen eine immer höhere Lebenserwartung auf. Die Zahl der Uiguren wuchs in den vergangenen 20 Jahren um 1,67 Prozent jährlich. Diese Rate ist deutlich höher als bei anderen ethnischen Gruppen.
Li Jianxin berichtet von Forschungsarbeiten im südlichen Teil der Provinz. In früheren Zeiten war es beispielsweise für 15-jährige Mädchen normal, die Schulausbildung zu beenden, zu heiraten und Kinder zu bekommen. Für die vergangenen Jahrzehnte wurde nachgewiesen, dass immer weniger Mädchen diesem Muster folgen. Seit 2010 hat sich der Anteil der Menschen, die einen akademischen Abschluss haben, von einstmals 10.600 auf aktuell 16.500 pro 100.000 Einwohner erhöht.
Der Bericht geht auf Vorwürfe von Zwangsarbeit, eine "Pflicht zur Sterilisierung" und einen "kulturellen Genozid" direkt ein – und widerlegt diese. Abschließend betont das Weißbuch, dass die Regierung Chinas ihre Bemühungen fortsetzen wird, die Einigkeit und Harmonie zwischen den ethnischen Gruppen zu bewahren.
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