Indonesien: Mindestens 41 Tote bei Brand in überfülltem Gefängnis nahe Jakarta

Bei einem Großbrand in einem überfüllten Gefängnis, rund 20 Kilometer von der indonesischen Hauptstadt Jakarta entfernt, sind nach offiziellen Angaben mindestens 41 Menschen ums Leben gekommen und Dutzende weitere verletzt worden. Das Feuer wurde inzwischen gelöscht.

Ein Feuer sei am frühen Mittwochmorgen im Gefängnis Tangerang ausgebrochen, erklärte Rika Aprianti, eine Sprecherin des indonesischen Justizministeriums. Mindestens 41 Menschen seien ums Leben gekommen und Dutzende weitere verletzt worden. Nach mehreren Stunden sei der Brand gelöscht worden. Alle Verletzten seien in ein örtliches Krankenhaus eingeliefert worden.

Neben den 41 toten Gefängnisinsassen seien mindestens acht weitere Menschen schwer und insgesamt 72 Personen leicht verletzt worden, wie Fadil Imran, der Polizeichef von Jakarta, Reportern erklärte.

Im Internet kursieren Aufnahmen von Feuerwehrleuten bei Löscharbeiten, in denen zu sehen ist, wie sich das Feuer auf einen großen Teil des Gebäudes ausgebreitet hatte.

Die lokale Zeitung Jakarta Post berichtete jedoch später, dass die Flammen größtenteils auf einen Zellenblock begrenzt waren. Während die Behörden die Ursache des Brandes noch untersuchen, erklärte Polizeisprecher Yusri Yunus lokalen Medien, dass man derzeit davon ausgeht, dass ein Kurzschluss in einem der Gefängnisblöcke den Brand verursacht hat.

Die Sprecherin des Justizministeriums erklärte, dass das Feuer den Block C des Gefängnisses zerstört habe, in dem zum Zeitpunkt des Brandes 122 zumeist drogenabhängige Häftlinge untergebracht gewesen seien. Der Gefängnistrakt sei überfüllt und nur für 40 Häftlinge konzipiert gewesen. Die in einem Industriegebiet außerhalb der Millionenmetropole Jakarta gelegene Justizvollzugsanstalt Tangerang ist für die Unterbringung von insgesamt etwa 1.225 Personen ausgelegt. Vor dem Brand am Mittwoch waren jedoch mehr als 2.000 Insassen in der Einrichtung untergebracht, so Aprianti weiter.

Das Tangerang-Gefängnis wird hauptsächlich für die Inhaftierung von verurteilten Straftätern aus dem Drogenmilieu genutzt.

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