Eine der Brandstiftung in den Wäldern im Südwesten des Landes verdächtige Person wurde festgenommen, teilte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan während einer Pressekonferenz im türkischen Fernsehen mit. Der Präsident nannte weder den Namen des Verdächtigen noch dessen etwaige Motive, sagte aber, dass die Person im Verdacht stehe, mit einem Waldbrand in der Nähe der Stadt Milas in der Provinz Mugla in Verbindung zu stehen.
Erdoğan sagte, das Land schließe nicht aus, dass die Waldbrände, die er zuvor als "nationale Katastrophe" bezeichnet hatte, von Menschen gelegt worden seien, die der Türkei schaden wollten.
"Wir untersuchen die Ursachen der Waldbrände gründlich. Wenn es solche Verräter gibt, die ihr eigenes Mutterland in Brand setzen, werden sie streng bestraft werden", sagte Erdoğan.
Noch am Freitag hatte der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu angemerkt, dass sich viele Bürger angesichts der Tatsache, dass "überall in der Türkei zur gleichen Zeit Brände ausbrachen", darüber Gedanken machten, "wer das getan" habe.
In der Türkei seien zehn Brandherde noch aktiv, darunter drei in der beliebten Urlaubsregion Antalya, teilte Forstminister Bekir Pakdemirli am Samstag auf Twitter mit. Von den insgesamt 98 Bränden, die seit Mittwoch in zahlreichen Provinzen ausgebrochen waren, seien 88 unter Kontrolle.
Besonders schlimm wüteten die Brände an der türkischen Mittelmeerküste. Dort wurden Regionen in fünf Provinzen zu Katastrophengebieten erklärt. Starke Winde erschwerten die Löscharbeiten. Viele Regionen und Hotels waren evakuiert worden, Touristen wurden auch mit Booten in Sicherheit gebracht.
Die Brände in der Türkei haben bislang nach offiziellen Angaben fünf Todesopfer gefordert. Medien hatten zwischenzeitlich von sechs Toten berichtet.
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