Peking erlaubt chinesischen Unternehmen weiterhin Börsengänge in den USA

Die asiatischen Aktienmärkte werden am Donnerstag überwiegend höher gehandelt, nachdem berichtet wurde, dass China inländischen Unternehmen den Börsengang in den USA nicht verbieten wird. Dennoch verschärft Peking die Kontrolle über chinesische Technologieunternehmen.

Fang Xinghai, stellvertretender Vorsitzender der chinesischen Wertpapieraufsichtsbehörde (CSRC), hat erklärt, dass Peking inländischen Unternehmen auch weiterhin Börsengänge im US-Aktienmarkt gestatten wird, sofern sie die Zulassungsvoraussetzungen erfüllen. Dies verkündete der Beamte am späten Mittwoch bei einem Online-Meeting mit Vertretern von Unternehmen wie Goldman Sachs und UBS sowie einigen chinesischen Investmentbanken, wie Medien unter Berufung auf informierte Kreise berichten.

Fang machte deutlich, dass die bestehende rechtliche Struktur, die den Zugang internationaler Investoren zu chinesischen Vermögenswerten regelt, reformiert werden müsse, falls es zu Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit komme. Die CSRC äußerte sich hierzu bisher nicht.

Der Hang Seng Aktienmarkt in Hongkong stieg am Donnerstag um drei Prozent, während der Shanghai Composite Index nach dreitägigen Verlusten wieder um 1,5 Prozent zulegte. Die Aktien des chinesischen Social-Media-Konzerns Tencent stiegen in Hongkong um 7,2 Prozent, während der Suchmaschinendienstleister Baidu um 5,4 Prozent zulegte. Die Aktien der chinesischen E-Commerce-Plattform Alibaba legten ebenfalls um 4,8 Prozent zu.

Die Erholung erfolgte nachdem über mehrere Tage hinweg starke Verluste an den chinesischen Märkten angesichts befürchteter strengerer Regulierungen beobachtet worden waren. Peking hat in der jüngsten Vergangenheit die Kontrolle über chinesische Technologieunternehmen und auf dem US-Markt notierte Firmen verschärft. Der chinesische Staatsrat, das oberste Exekutivorgan des Landes, teilte kürzlich in einer Erklärung mit, dass alle Unternehmen ab einer Million Nutzern die Genehmigung der chinesischen Cybersicherheitsaufsichtsbehörde einholen müssen, wenn sie im Ausland an die Börse gehen wollen. Davor hatte Peking angekündigt, die Regeln für die Börsennotierung chinesischer Unternehmen im Ausland zu ändern und die Kontrolle des grenzüberschreitenden Datenverkehrs und die Datensicherheit zu verstärken.

Darüber hinaus erließ die chinesische Führung vergangene Woche eine neue Richtlinie, wonach chinesische Nachhilfeinstitute gemeinnützig sein müssen, was ihnen die Geldbeschaffung über die Börse oder den Einstieg ausländischer Investoren praktisch untersagt. Infolge dieser Nachricht fielen die Aktien großer chinesischer Bildungseinrichtungen sowohl in Hongkong als auch in den USA erheblich, was die Befürchtungen noch verstärkte, dass Peking ausländische Kapitalflüsse in chinesische Vermögenswerte blockieren will. CNBC-Quellen zufolge zielt die neue Regelung jedoch eher darauf ab, die finanzielle Belastung von Eltern zu verringern, als ausländische Investitionen zu verhindern.

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