Bei einem Brand in einem Krankenhaus im westindischen Bundesstaat Gujarat sind mindestens 18 COVID-19-Patienten ums Leben gekommen. Weitere 50 Menschen wurden am frühen Samstagmorgen von Einheimischen und Feuerwehrleuten aus dem vierstöckigen Welfare Hospital in der Stadt Bharuch gerettet. Die Betroffenen wurden in andere Krankenhäuser gebracht.
Wie die Zeitung Times of India berichtete, sei das Feuer auf einer Station für COVID-19-Patienten ausgebrochen und nach einer Stunde gelöscht gewesen. Die Ursache für den Brand müsse noch ermittelt werden. Aufnahmen zeigten Überreste von Menschen, die lebendig auf Krankentragen und in Betten verbrannt waren.
Erst am 23. April waren bei einem Brand auf einer Intensivstation in Virar nördlich von Mumbai mindestens 13 COVID-19-Patienten gestorben. Inzwischen registrierte Indien am Samstag 401.993 Corona-Fälle binnen 24 Stunden. Damit erreichte Indien den neunten Tag in Folge einen Höchstwert und wurde zum ersten Land der Welt, das an einem Tag über 400.000 SARS-CoV-2-Fälle vermeldete. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums starben im selben Zeitraum 3.523 Menschen im Zusammenhang mit der Krankheit COVID-19. Das Land hat knapp 1,4 Milliarden Einwohner.
In Indien kommt es häufig zu Bränden in Krankenhäusern. Als Ursache dafür wird oft eine schlechte oder veraltete Ausstattung der Gebäude genannt. In der letzten Zeit häufen sich Medienberichte, wonach im Land mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern Krankenhäuser und Krematorien überfüllt seien. Auch medizinischer Sauerstoff sei knapp. Zugleich berichten mehrere indische Bundesstaaten, dass ihnen die Impfdosen ausgingen oder bereits ausgegangen seien. Nach dem Plan der Regierung sollen sich von diesem Samstag an eigentlich alle Erwachsenen impfen lassen können. Bislang haben weniger als zehn Prozent der Menschen in Indien mindestens eine Impfdosis erhalten. Etwa zwei Prozent sind vollständig geimpft.
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(rt/dpa)