Handelsstreit: China stoppt Heuimporte aus Australien

Zwischen Peking und Canberra herrscht seit einiger Zeit ein Handelsstreit. Dieser führte bereits dazu, dass China Handelszölle auf eine Vielzahl australischer Waren verhängte. Berichten zufolge soll Peking nun Heuimporte aus Australien ins Visier genommen haben.

Etwa 28 australischen Heuexporteuren, die ihre Produktion nach China verkauften, gelingt es seit Ende Februar nicht, ihre abgelaufenen Liefergenehmigungen zu erneuern. Dies berichtete ABC News und wies darauf hin, dass die Situation den Exportmarkt für Heu des Landes in Höhe von 121 Millionen US-Dollar nach China bedrohe.

Nach Angaben der Global Times, die sich auf Quellen aus der Industrie beruft, verbraucht China etwa eine Million Tonnen Heu pro Jahr. Hiervon kommen 300.000 Tonnen aus Australien, den Rest liefern heimische Produzenten.

Der Medienbericht besagt, dass Peking nach anderen Optionen für dieses Futtermittelmaterial sucht einschließlich der Erhöhung der inländischen Produktion und der Suche nach neuen Importquellen. China versucht auch, den Mais- und Sojamehlanteil im Tierfutter zu reduzieren, indem es alternative Getreidesorten verwendet, da ein Defizit an Maislieferungen zu enormen Preissteigerungen geführt hat.

Die politischen Spannungen zwischen China und Australien sind in den vergangenen Jahren eskaliert, nachdem Australien begonnen hatte, gegen chinesische Investoren im Land vorzugehen. Die Beziehungen verschlechterten sich zusehends, als Canberra die chinesischen Telekommunikationsunternehmen Huawei und ZTE von seinem 5G-Rollout ausschloss.

Im vergangenen Jahr nahmen die Spannungen weiter zu, als Australien eine internationale Untersuchung der Ursachen des COVID-19-Ausbruchs forderte, was Peking zu dem Vorwurf veranlasste, dass australische Gesetzgeber auf Anweisung aus Washington handeln würden.

Als Reaktion darauf verhängte China Handelszölle auf eine Vielzahl australischer Waren, darunter Kohle, Gerste, Wein, Rindfleisch und Hummer.

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