Am Montag veröffentlichte der 70-Jährige ein Bild von sich selbst auf Twitter, auf dem zu sehen ist, wie ihm im All India Institute of Medical Sciences (AIIMS) in Neu-Delhi eine Spritze des Vakzins verabreicht wird. Das Foto versah Modi mit einem Aufruf an seine Mitbürger, seinem Beispiel zu folgen:
"Ich appelliere an alle, die zur Impfung berechtigt sind: Lasst uns Indien gemeinsam von COVID-19 befreien!"
Um das Präparat des indischen Pharmaunternehmens Bharat Biotech hatte es zunächst eine Kontroverse gegeben. Die Arzneimittelzulassungsbehörde hatte Covaxin noch vor dem Abschluss der Testphase III der klinischen Studien zugelassen, ohne dass der Hersteller die Wirksamkeitsdaten dazu veröffentlicht hatte. Dies löste vor allem bei den Mitarbeitern des Gesundheitssektors Bedenken bezüglich der Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffes aus und hatte eine deutliche Zurückhaltung gegenüber Covaxin zur Folge. So hatten sich seit Beginn der Massenimpfungen in Indien Mitte Januar laut offiziellen Statistiken nur elf Prozent des Gesundheitspersonals bei einer Wahl zwischen Covaxin und dem inzwischen ebenfalls zugelassenen Impfstoff AstraZeneca für das Erstere entschieden.
Mit der Ausweitung der Impfkampagne in Indien können sich ab dieser Woche nun auch Menschen über 60 Jahren sowie Risikopatienten ab 45 Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen. Bei den Massenimpfungen verfolgt die Regierung in Neu-Delhi das ambitionierte Ziel, bis Ende Sommer insgesamt 300 Millionen Menschen zu impfen – etwas weniger als ein Viertel der knapp 1,4 Milliarden Einwohner des Landes.
Seit dem Ausbruch der Pandemie wurden in Indien die zweitmeisten COVID-19-Fälle nach den USA nachgewiesen. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität wurden inzwischen mehr als elf Millionen Bürger positiv auf das Coronavirus getestet. Mehr als 150.000 Menschen in Indien starben im Zusammenhang mit COVID-19.
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