Osaka versendet an positiv Getestete Werbung für Bestattungsunternehmen

Fürsorge mit Fingerspitzengefühl geht anders: Das Gesundheitsamt der japanischen Stadt Osaka ist in die Schlagzeilen geraten, nachdem es Bürgern, die positiv auf Corona getestet wurden, zusammen mit einem Infopaket gleich noch Werbung eines Bestattungsunternehmens zusandten.

Einen groben Schnitzer leistete sich das Gesundheitsamt in der japanischen Millionenstadt Osaka: Nachdem Patienten positiv auf Corona getestet wurden, schickte das örtliche Gesundheitsamt die Getesteten nicht nur nach Hause, damit sie sich in Quarantäne begeben konnten. Sie erhielten gleich noch den Hinweis, dass sie schon bald ein Info-Paket mit genaueren Anweisungen erhalten würden. Was die Betroffenen jedoch einige Tage in ihrem Briefkasten fanden, ließ sicherlich einigen von ihnen das Blut in den Adern gefrieren.

Auf der Rückseite des "Infopakets" vom Gesundheitsamt war überdeutlich die Werbeanzeige eines Bestattungsunternehmens aufgedruckt. Dort stand zu lesen: "Osaka Municipal Funeral Hall – For questions about funeral services, call Koekisha". Das Unternehmen verspricht in der Anzeige eine kostenlose Beratung, um "Preise" und "Optionen" für eine Bestattung zu klären.

Dem Gesundheitsamt zufolge sei alles nur ein Missverständnis oder ein reiner Zufall. Im Jahr 2006 begann die Stadt im Rahmen einer Spendenaktion, Werbeflächen für die Rückseiten von Umschlägen zu verkaufen. Es handle sich daher einfach nur um einen unglücklichen Zufall, dass die Umschläge, die den Gesundheitsämtern zugeteilt worden waren, diese Werbung des Bestattungsunternehmens trugen. Es habe sich dabei keineswegs um eine bewusste Entscheidung gehandelt.

"Wir haben die einzigen Umschläge verwendet, die wir zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung hatten, ohne uns des möglichen Problems bewusst zu sein", erklärte ein Sprecher des Gesundheitsamtes. Ein weiterer Mitarbeiter räumte ein: "Wir haben die Informationspakete für Coronavirus-Infizierte zwar nicht absichtlich in Umschläge mit Anzeigen für den Bestattungsdienst gesteckt, aber wir haben keine angemessene Rücksichtnahme gezeigt."

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