Als weltweit größter Impfstoffhersteller hat Indien am Mittwoch begonnen, eigens produzierte SARS-CoV-2-Impfstoffe kostenlos an andere Länder zu liefern. Dabei schafft der asiatische Riese ein Gleichgewicht zwischen der Impfstoffversorgung der eigenen Bevölkerung und der Unterstützung von Entwicklungsländern, die nicht in der Lage sind, eigene Vakzine herzustellen. In Indien sind bislang zwei Impfstoffe zugelassen, darunter auch das von AstraZeneca gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelte Vakzin.
Dem indischen Außenministerium zufolge sollen zunächst zwei Millionen Dosen nach Bangladesch, 150.000 ins Königreich Bhutan und 100.000 auf die Malediven gehen. Ab diesem Donnerstag wird auch Nepal eine Million Impfdosen aus Indien kostenlos erhalten. Zudem sollen Impfstoffe in den kommenden Wochen auch nach Myanmar und auf die Seychellen geschickt werden. Indien wartet auch auf die behördlichen Genehmigungen aus Sri Lanka, Afghanistan und Mauritius.
Der Sprecher des indischen Außenministeriums Anurag Srivastava sagte, die Regierung werde sicherstellen, dass die einheimischen Impfstoffhersteller über ausreichende Vorräte verfügen, um den inländischen Bedarf Indiens zu decken und zugleich in den kommenden Monaten Impfstoffe an Partnerländer zu liefern:
"Indien wird weiterhin Impfstoffe an Länder auf der ganzen Welt liefern. Dies soll je nach dem nationalen Bedarf sowie je nach der internationalen Nachfrage justiert werden."
Indien hat am 17. Januar seine eigene massenhafte Impfkampagne mit dem Ziel gestartet, 300 Millionen der fast 1,4 Milliarden zählenden Bevölkerung Indiens bis zum Sommer zu impfen. Premierminister Narendra Modi zufolge handele es sich um die größte Impfaktion der Welt. Als erster wurde am Samstag ein Mitarbeiter eines staatlichen Krankenhauses in Neu-Delhi geimpft.
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