Ein Team von Experten, das im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach den Ursprüngen des Coronavirus suchen will, soll am Donnerstag in China eintreffen. Das berichtete Chinas Gesundheitskommission am Montag in Peking in einer Mitteilung, die nur aus einem Satz bestand. Gemeinsam mit chinesischen Wissenschaftlern sollen die Experten demnach untersuchen, ob das Virus zu seinem Ursprung zurückverfolgt werden kann. Konkrete Orte, die die Experten besuchen werden, wurden dabei nicht genannt.
Chinas Gesundheitskommission kündigte an, dass das WHO-Team am 14. Januar seine Arbeit im Land aufnehmen werde. Erst vor einer Woche hatte die WHO mitgeteilt, dass China die Einreise blockiert habe. Daraufhin hatte Peking erklärt, dass noch Vorbereitungen getroffen werden müssten. Nach der Ankunft werden die Experten ohnehin zunächst zwei Wochen in Quarantäne gehen müssen, bevor sie ihre Arbeit vor Ort aufnehmen können.
Mit dem Einreisetermin und der folgenden Quarantäne wird die Zeit für die WHO-Mission allerdings knapp, da am 12. Februar schon das chinesische Neujahrsfest begangen wird. Zu dem wichtigsten Familienfest der Chinesen schließen viele Institute und Unternehmen schon viel früher, da die Mitarbeiter meist für ein bis zwei Wochen in ihre Heimatorte reisen. Das Land kommt über das Neujahrsfest praktisch zum Stillstand.
Die Suche nach dem Ursprung des Virus ist extrem heikel. China fürchtet, als Schuldiger für die Pandemie angeprangert zu werden. Es wird auf unbestätigte Berichte verwiesen, dass es mögliche Infektionen schon vorher in anderen Ländern gegeben haben könnte. Der chinesische Außenminister Wang Yi behauptete Anfang dieses Monats, dass die Pandemie wahrscheinlich das Ergebnis von mehreren Corona-Ausbrüchen an vielen Orten der Welt sei. Ihm zufolge sei es falsch, Peking für die Gesundheitskrise verantwortlich zu machen. Forscher vermuten hingegen vielmehr Fledermäuse aus Südchina als Ursprung.
Gleichzeitig erlebt China derzeit den größten Corona-Ausbruch seit Monaten. Das chinesische Festland verzeichnete am Sonntag einen Anstieg von 103 Neuerkrankungen – ein Höchststand seit dem 30. Juli. Die neuen Fälle werden hauptsächlich in der Provinz Hebei registriert. In den vergangenen Tagen verschärften die chinesischen Behörden deshalb die Maßnahmen in Hebei und testeten mehrere Millionen Menschen.
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