Ein Jahr nach Wuhan: China riegelt nach erneutem Corona-Ausbruch zwei Millionenstädte ab

Rund ein Jahr nach dem beispiellosen Corona-Lockdown in Wuhan greifen nun die Behörden zwei anderer chinesischer Millionenmetropolen in der Provinz Hebei zu strikten Maßnahmen. In den vergangenen Tagen wurde dort ein seit Monaten größter Ausbruch der Infektionen vermeldet.

Betroffen sind die Provinzhauptstadt Shijiazhuang und die Nachbarmetropole Xingtai mit einer Gesamtbevölkerung von fast 20 Millionen Menschen, die beide nur wenige Hundert Kilometer von Peking entfernt liegen. Wie die Zeitung Express am Freitag berichtete, dürfen die Bewohner die beiden Städte ohne besondere Erlaubnis nicht mehr verlassen. Auch Wohngebiete wurden abgesperrt. 

Seit Jahresbeginn stieg die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Hebei auf mehr als 300, die meisten davon wurden in Shijiazhuang gemeldet, teilte CNN unter Berufung auf die örtliche Gesundheitskommission mit. Zuvor hatte China seit dem Sommer nur noch vereinzelt Infektionen verzeichnet. Um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, wurden alle Flug-, Zug- und Busverbindungen in Shijiazhuang vorübergehend eingestellt. Auch Schulen sollen bis auf weitere Anordnungen zunächst geschlossen bleiben. Massenversammlungen sind ebenfalls untersagt.

Mehrere Millionen Menschen wurden bereits getestet. Allein am Freitag wurden 33 neue Infektionen und 39 asymptomatische Fälle gemeldet, während weitere Tests laufen. Der Ursprung des neuen Ausbruchs ist noch ungeklärt.

Indessen untersagte die Pekinger Stadtregierung alle größeren Versammlungen zum chinesischen Neujahrsfest, das am 12. Februar gefeiert wird. Die Zentralregierung und örtliche Behörden in dem bevölkerungsreichsten Land raten dem Milliardenvolk davon ab, zu dem wichtigsten Familienfest nicht wie sonst üblich in ihre Heimatdörfer zu reisen. Normalerweise reisen einige Hundert Millionen Chinesen zu ihren Verwandten. Die Bahn kündigte an, dass Zugtickets erstattet werden können.

Seit dem Erstausbruch des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 im Dezember 2019 in Wuhan wurden laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität insgesamt mehr als 88 Menschen weltweit auf die Infektion positiv getestet. Rund 1,9 Millionen Menschen sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. 

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