Im Grenzkonflikt in Ladakh zwischen Indien und China bahnt sich eine Entspannung an: Die Seiten haben eine Einigung darauf erzielt, ihre schweren Waffen von der Kontaktlinie abzuziehen. Dies berichtet die Zeitung Times of India unter Verweis auf Quellen im indischen Militär.
Die Zeitung zitiert:
Die Waffen werden in drei Etappen aus dem Gebiet Pangong-To-Chushul im Osten Ladakhs abgezogen. Dies wird ein großer Schritt zur Entschärfung der siebenmonatigen militärischen Spannungen in dieser Bergregion sein.
Nach den Angaben besprechen das indische und das chinesische Militär nun täglich über einen heißen Draht die Bedingungen und die Abfolge der gegenseitigen Schritte beim Abzug der Waffen auf der Grundlage der Vereinbarungen, die in der letzten Runde der bilateralen militärdiplomatischen Verhandlungen vom 6. November getroffen wurden.
Eine Grundsatzentscheidung zur gemeinsamen Deeskalation wurde bereits Mitte September von Indiens Außenminister Subrahmanyam Jaishankar und seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi am Rande eines Treffens der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in Moskau getroffen und ein entsprechender Plan vereinbart.
Am Dienstag gab der oberste Kommandeur der indischen Landstreitkräfte General Naravane bekannt, dass der Truppenabzug in Ladakh in Übereinstimmung mit politischen Richtlinien vorbereitet wird, die man nach dem Treffen der Außen- und Verteidigungsminister Indiens und Chinas im September in Moskau übermittelt bekommen habe.
Die Lage in Ostladakh an der indisch-chinesischen Grenze verschlechterte sich infolge von Scharmützeln dort zwischen chinesischen und indischen Soldaten im Mai und Juni. Mindestens 20 indische Soldaten und etwa 45 chinesische Soldaten wurden dort getötet. Neu-Delhi und Peking haben seither die Konzentration ihrer Truppen in der Region verstärkt. Das indische Truppenaufgebot in Ladakh beträgt 50.000 Soldaten.