Gegenüber russischen Journalisten sagte der armenische Premierminister Nikol Paschinjan:
Unser Ziel ist es, einen dauerhaften Frieden und Stabilität in der Region herzustellen. Wir wollen nicht, dass sich die Situation in zwei oder drei Jahren wiederholt.
Außerdem erwäge man in Jerewan weitere Optionen einer Kooperation mit Bergkarabach, etwa die Unterzeichnung eines Abkommens über eine strategische Zusammenarbeit. Paschinjan sagte, dass Armenien seine Sicherheit mit allen Mitteln schützen wird. Er betonte jedoch, dass sich Jerewan derzeit nicht an die Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit, deren Mitglied auch Russland ist, wenden will:
Wir arbeiten eng mit der Organisation zusammen, bestimmte Prozesse einzuleiten ist aber eine andere Frage. Die Streitkräfte Armeniens sind in der Lage, die Sicherheit des Landes zu schützen.
Auch eine mögliche Friedensmission werde Paschinjan zufolge derzeit nicht in Betracht gezogen. Er betonte zudem, im Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ein Eingreifen Russlands in den Konflikt in Bergkarabach nicht besprochen zu haben. Armenien sei es zudem nicht möglich, Friedensgespräche mit Aserbaidschan unter russischer Vermittlung abzuhalten, so Paschinjan. Er betonte:
Während der Kampfhandlungen ist es nicht angemessen, über ein Gipfeltreffen zwischen Armenien, Aserbaidschan und Russland zu sprechen. Für Gespräche braucht man eine entsprechende Atmosphäre und Bedingungen.
Der Konflikt um Bergkarabach zwischen den verfeindeten Nachbarn Armenien und Aserbaidschan eskaliert seit dem 27. September. Es handelt sich hierbei um die schwerste Eskalation seit Jahrzehnten. Die von Armenien kontrollierte Region mit geschätzten 145.000 Einwohnern gehört völkerrechtlich zum islamisch geprägten Aserbaidschan.
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