"Wir sind kein Vasallenstaat": Philippinen setzen Zusammenarbeit mit China trotz Sanktionen fort

Die Philippinen werden sich nicht von Sanktionen gegen chinesische Unternehmen einschüchtern lassen und weiterhin mit diesen Firmen zusammenarbeiten, sagte der Sprecher von Präsident Rodrigo Duterte. Ihm zufolge werde sich Manila nicht vor einer ausländischen Macht beugen.

"Der Präsident erklärte gestern Abend, dass die US-Amerikaner chinesische Unternehmen auf ihren Territorien in Amerika und vielleicht auch auf ihren Militärbasen, die ihrer Gerichtsbarkeit unterstehen, auf eine schwarze Liste setzen können", sagte der Sprecher Harry Roque am Dienstag gegenüber Journalisten. "Aber was der Präsident sagte, war klar: Er wird den Direktiven der US-Amerikaner nicht folgen, weil wir eine freie und unabhängige Nation sind und wir diese Investitionen aus China brauchen". Die Infrastruktur sei eine nationale Priorität und die Philippinen würden ihre eigenen Interessen nicht denen Washingtons unterordnen, hieß es weiter.

Wir sind kein Vasallenstaat irgendeiner ausländischen Macht, und wir werden unsere nationalen Interessen verfolgen.

In der vergangenen Woche hatten die USA 24 chinesische Staatsunternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt, mit der Argumentation, sie hätten bei der "Militarisierung" von Außenposten in umstrittenen Gewässern im Südchinesischen Meer geholfen. Eine Reihe kleiner Atolle und Inselketten in der Region werden von China, Vietnam, Malaysia und den Philippinen beansprucht.

Trotz des Territorialkonflikts ist Duterte bestrebt, ein 180 Milliarden US-Dollar teures Infrastrukturprojekt voranzubringen, das im Jahr 2017 unter dem Titel "Bauen, Bauen, Bauen" ins Leben gerufen wurde. Chinesische Firmen sind an dem Projekt stark beteiligt, einschließlich des Umbaus des internationalen Flughafens von Sangley.

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