Peking hat damit begonnen, wieder Rohöl aus der Islamischen Republik Iran zu importieren. Das zeigten offizielle chinesische Daten, die letzte Woche veröffentlicht wurden. China soll im Juli 120.000 Barrel Öl pro Tag aus Iran importiert haben, nachdem für Juni überhaupt keine derartigen Importe gemeldet wurden.
Laut den von Radio Farda vorgebrachten chinesischen Zolldaten beliefen sich Chinas Ölimporte aus Iran zwischen Januar und Juli dieses Jahres auf durchschnittlich 77.000 Barrel pro Tag. Das war nur gut ein Zehntel der von China gemeldeten Zahlen vor den neuerlich verhängten US-Sanktionen gegen die iranische Ölindustrie und die entsprechenden Exporte des Landes.
Einige Berichte und Untersuchungen von Medien und Firmen zur Verfolgung von Tankern weisen jedoch darauf hin, dass China viel mehr Öl aus Iran erhält, als es mit den offiziellen Zahlen angegeben werde.
Die chinesischen Importe aus Iran stimmen – wie aus den Zolldaten hervorgeht – mit den Daten überein, die das Dienstleistungsunternehmen für Datennachrichten Kpler dem Sender Radio Farda zur Verfügung stellte.
Laut Kpler versuchte ein Tanker, die Herkunft des nach China gelieferten iranischen Öls zu verschleiern, indem er die Ladung als "indonesisches Öl" deklarierte. Dieser Tanker "Giessel" sei einer von vier Öltankern, denen der karibische Inselstaat St. Kitts und Nevis das Recht entzog, unter seiner Flagge zu segeln. Dieser Schritt erfolgte, nachdem eine Untersuchung von NBC News ergeben hatte, dass bis zu 15 Tanker unter verschiedenen Flaggen ihre Transponder zum Tracken manipulierten, um die US-Sanktionen gegen iranische Ölexporte zu umgehen.
Eine frühere Untersuchung desselben Mediums hatte ergeben, dass diese Tanker ihre Transponder ausgeschaltet hätten, um die Tatsache zu verbergen, dass sie unter Verletzung der US-Sanktionen gegen die Ölindustrie Irans in iranische Gewässer fuhren, um Öl für den Export zu laden.
Iran exportiere viel mehr Rohöl, als es die US-Zahlen vermuten lassen, so NBC News mit Verweis auf Daten des Portals TankerTrackers.com.
Den Daten zufolge exportiere der Iran bis zu 600.000 Barrel pro Tag, wobei er angeblich Schiff-zu-Schiff-Transfers mit abgeschalteten Transpondern nutze, um nicht aufzufliegen. Damit werde versucht, die US-Sanktionen zu umgehen. Die tägliche Durchschnittsmenge liege daher deutlich über den vom US-Kongresses geschätzten 227.000 Barrel pro Tag, machte Raf Sanchez von NBC News auf Twitter deutlich.
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