Öffentliche WC-Anlagen haben weltweit den Ruf, dunkel, schmutzig und gefährlich zu sein. Tokio hat kürzlich neue Toilettenhäuschen vorgestellt, die diese Bedenken ausräumen sollen. Sie sind sauber, hell und durchsichtig. So können alle, die es mal dringend haben, die Sauberkeit und Sicherheit der Anlagen kontrollieren, ohne hineinzugehen oder etwas berühren zu müssen.
Die neuen Anlagen, entworfen vom Architekten Shigeru Ban, bestehen aus "intelligentem" Glas, welches auch in Büros verwendet wird, um bei Bedarf Privatsphäre zu gewährleisten. Bei ordnungsgemäßer Belegung und Verriegelung werden die Kabinen aus getöntem Glas matt und undurchsichtig. Wird die Tür entriegelt, entsteht wieder ein transparenter Effekt. Die Toiletten wurden als ein weiteres futuristisches und ästhetisch ansprechendes Beispiel für den technologischen Fortschritt des Landes präsentiert.
Die Reaktionen in der japanischen Gesellschaft fielen erwartungsgemäß gemischt aus. Während einige Internetnutzer die Idee lobten, machten sich andere Sorgen, dass die Anlagen kaputtgehen und die Wände während der Nutzung transparent werden könnten. "Es wird einige Zeit dauern, bis man sich an die Idee gewöhnt hat", schrieb ein User. "Ich bin nicht bereit, meine Privatsphäre zu riskieren, weil jemand eine schicke Toilette bauen möchte", sagte Sachiko Ishikawa, eine Schriftstellerin und Übersetzerin.
Laut Japans Tourismusagentur wurden in den Jahren von 2017 bis 2019 mehr als 300 öffentliche WC-Anlagen renoviert. Die Regierung des Landes hatte versucht, alte Anlagen vor den Olympischen Spielen, die wegen der Corona-Pandemie verschoben wurden, zu entfernen beziehungsweise zu ersetzen.
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