Das Vereinigungsministerium in Seoul will prüfen, ob die von nordkoreanischen Flüchtlingen betriebenen Organisationen gemäß ihren erklärten Zwecken arbeiten. Bei Unregelmäßigkeiten drohen ihnen Sanktionen. In einer ersten Runde werden nach Angaben der Behörde zunächst 25 Gruppen untersucht, von denen 13 von Überläufern betrieben werden.
Wie eine Sprecherin des Vereinigungsministeriums am Mittwoch sagte, drehe sich die Arbeit der Gruppen unter anderem um die Menschenrechtssituation in Nordkorea sowie um die Niederlassung von Überläufern in Südkorea. Die Behörde hatte im Juli die Gründungsregistrierung von zwei Flüchtlingsgruppen widerrufen. Zur Begründung hieß es, die Gruppen Fighters for a Free North Korea und Kuensaem hätten durch die Verbreitung von Flugblättern und anderen Dingen an der innerkoreanischen Grenze "ernsthaft die Vereinigungspolitik der Regierung behindert". Auch hätten sie die Sicherheit der Anwohner an der Grenze gefährdet.
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Nachdem eine der Gruppen Ende Mai mithilfe von Gasballons etwa eine halbe Million Flugblätter mit Kritik an der Führung in Pjöngjang losgeschickt hatte, kappte Nordkorea die Kommunikationsleitungen zwischen beiden Ländern und sprengte ein Verbindungsbüro an der Grenze.
Die Flüchtlingsgruppen kritisierten das Vorgehen des Vereinigungsministeriums in Seoul als Versuch, sie ruhigstellen zu wollen. Auch Human Rights Watch warf der Regierung in Seoul bereits Ende Juli vor, sie wolle die Gruppen nordkoreanischer Flüchtlinge einschüchtern.
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(rt/dpa)