Tokio protestiert gegen Chinas Seevermessung vor südlichen Inseln

Japan hat gegen den Einsatz eines chinesischen Vermessungsschiffes in einer ausschließlich japanischen Wirtschaftszone protestiert. Das Schiff operierte zehn Tage lang in der von Tokio beanspruchten Zone um Okinotorishima, einer winzigen Insel im Pazifischen Ozean.

Der japanische Chefkabinettssekretär Yoshihide Suga erklärte am Montag, dass Beamte der Küstenwache am 9. Juli ein chinesisches Schiff mit Vermessungsgeräten in den Gewässern gesichtet hätten. Das Schiff sei aufgefordert worden, anzuhalten. Laut Suga bliebt das chinesische Schiff bis Samstag in dem Gebiet, woraufhin Tokio über diplomatische Kanäle eine Protestnote an Peking entsandte.

Laut Tokio handelt es sich bei Okinotorishima, zwei unbewohnten Felsvorsprüngen etwa 1.700 Kilometer südwestlich von Tokio, um Inseln. China vertritt jedoch die Meinung, dass es sich nur um Felsen handele, die sich nicht als Demarkationspunkt für Japans ausschließliche Wirtschaftszone eignen, wie Japan in Bezug auf das Völkerrecht behauptet.

Peking bestreitet Japans Anspruch auf Okinotorishima nicht, hat aber wiederholt die Behauptung Tokios kritisiert, dass es sich um Inseln handele. Die Nachrichtenagentur AP zitiert einen Vertreter der japanischen Regierung:

Wir haben der chinesischen Seite keine Erlaubnis erteilt, in den Gewässern eine meereswissenschaftliche Untersuchung durchzuführen.

Japan und China haben ihre territorialen Streitigkeiten kürzlich verschärft. China betont seinen Anspruch auf die von Japan kontrollierten Inseln namens Senkaku, die auf Chinesisch Diaoyu genannt werden.

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