Nordkorea sieht keine Notwendigkeit für neue Verhandlungen mit USA

Nordkorea hat neuen Hoffnungen über eine baldige Wiederaufnahme der Atomverhandlungen mit den USA einen deutlichen Dämpfer versetzt. Die Gespräche kommen seit dem gescheiterten Treffen zwischen Kim Jong-un und Donald Trump im Februar 2019 in Vietnam nicht mehr voran.

Die erste Vizeaußenministerin Nordkoreas, Choe Son-hui, warf Washington am Samstag vor, den Dialog mit Pjöngjang nur als Werkzeug in der inneramerikanischen "politischen Krise" zu nutzen. Die Diplomatin betonte, dass sich die USA irrten, falls sie dächten, dass Verhandlungen noch funktionierten:

Wir spüren keine Notwendigkeit, den USA von Angesicht zu Angesicht gegenüberzusitzen. Es gibt sogar Träumer, die hoffen, unsere Denuklearisierungsmaßnahmen werden für eine bedingte Aufhebung von Sanktionen in Gang kommen, während sie die Hoffnung auf eine 'Oktober-Überraschung' äußern.

Die Diplomatin reagierte damit auf Spekulationen, wonach ein neues Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un noch vor der Präsidentenwahl in den USA im November möglich werden könnte.

Zuvor hatte der frühere Nationale Sicherheitsberater John Bolton in den USA gemutmaßt, dass Trump Kim kurz vor der Wahl treffen könne, falls er glaube, dies werde seiner Wiederwahl helfen. Südkoreas Präsident Moon Jae-in brachte wieder eine Vermittlerrolle ins Spiel. Bei einem Videogipfel mit der EU am vergangenen Dienstag sagte, er wolle sein Bestes tun, um noch vor der US-Wahl einen Gipfel Nordkorea-USA zustande zu bringen.

Seit dem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim im Februar 2019 in Vietnam stecken die Verhandlungen über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm fest. Nordkorea hat seitdem mehrfach deutlich gemacht, an neuen Gesprächen mit den USA nicht interessiert zu sein, solange Washington keine neuen Vorschläge unterbreite. Auch die innerkoreanischen Beziehungen kommen seitdem nicht voran. (dpa)

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